Karriere

Pflegebewusste Personalpolitik als Wettbewerbsvorteil

Sind Erwerbstätige für die Pflege von Angehörigen verantwortlich, ist das auch für ihre Arbeitgeber herausfordernd. Unternehmen sind daher gut beraten, die Work-Care-Balance in den Blick zu nehmen.
23.05.2024

Eine pflegebewusste Personalpolitik trägt dazu bei, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Fünf Millionen Menschen in Deutschland benötigen Unterstützung im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SBG XI). Gut die Hälfte von ihnen hat dabei ein Alter von mindestens 80 Jahren.

Aber auch über 200.000 Personen unter 15 Jahren benötigen pflegerische Hilfe. Sind Erwerbstätige dafür verantwortlich, mindestens aber involviert, ist das auch für ihre Arbeitgeber herausfordernd.

Gut für die Leistung

Mit einer pflegebewussten Personalpolitik berücksichtigen Unternehmen nicht nur die Bedürfnisse ihrer Beschäftigten mit Pflegeverpflichtungen, sie steigern damit auch die Produktivität. Das erfordert jedoch ein hohes Maß an Flexibilität, Empathie und Engagement seitens der Verantwortlichen.

Dieser Aufwand lohnt sich aber, denn dadurch erhöhen die Firmen nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten. Sie werden auch als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, was im sogenannten War for Talents immer wichtiger wird.

Sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen

„Pflege ist nicht gleich Pflege. Und Vereinbarkeit ist nicht gleich Vereinbarkeit", sagt Silke Güttler, Leitung Corporate Communications bei BerufundFamilie. "Eine pflegebewusste Personalpolitik muss die einzelne Pflegesituation und die individuellen Wünsche der Beschäftigten hinsichtlich der Work-Care-Balance in den Blick nehmen."

Die Passgenauigkeit und Tragfähigkeit von Vereinbarkeitslösungen sei nämlich nicht nur abhängig vom Zustand und der Unterbringung des Pflegebedürftigen, sondern unter anderem auch von Persönlichkeitsaspekten und nicht zuletzt der beruflichen Situation des Mitarbeitenden.

Aufbau einer pflegebewussten Personalpolitik

Eine Hilfestellung bei der Gestaltung einer individualisierten pflegebewussten Personalpolitik ist für Unternehmen das kostenlose Info-Booklet „Die unterschiedlichen Gesichter der Pflege – und ihrer Vereinbarkeit mit dem Beruf“.

Es bietet einen Überblick über die Faktoren, die Pflegesituationen und Pflegesettings beeinflussen. Auch hilft es Führungskräften, unterschiedliche Pflegeszenarien, in denen sich ihre Mitarbeitenden befinden, besser eintzschätzen.

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Die in der Publikation genannten Beispielfragen können Führungskräfte nutzen, um die verschiedenen Einflussfaktoren im direkten Gespräch mit den pflegenden Mitarbeitenden zu erkunden und deren persönliche Erwartungen an die Vereinbarkeit zu ermitteln. Zudem erhalten sie Hinweise, welche Themenfelder die Fragen zusätzlich eröffnen und in welchen personalpolitischen Handlungsfelder es sich anbietet, anhand der Antworten passgenaue und tragfähige Vereinbarkeitsmaßnahmen auszugestalten.

Ergänzt ist das Info-Booklet um fünf fiktive Fallbeispiele, die verdeutlichen, wie vielfältig Beschäftigte ihre privaten Pflegeaufgaben wahrnehmen. Skizziert ist zudem, welche Lösungen getroffen werden können. (sh)

Hier geht es zu der Info-Broschüre.