Karriere

Private Hochschulen gewinnen an Bedeutung

Im Gegensatz zu traditionellen öffentlichen Universitäten bieten die privaten Institutionen einen stärkeren Fokus auf die Vermittlung von praxisrelevanten Fähigkeiten und Kenntnissen. Das schätzen Unternehmen.
13.05.2024

Die Zahl der Studenten an privaten Hochschulen hat in den vergangenen 20 Jahren rasant zugenommen.

 

Die Wertschätzung einer praxisnahen Ausbildung führt dazu, dass private Hochschulen eine immer wichtigere Rolle in der Bildungslandschaft einnehmen und so einen Mehrwert für Studierende und Unternehmen bieten. Das liegt auch daran, dass private Hochschulen flexibler sind und sich schneller an die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anpassen können.

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die gemeinsam mit dem Verband privater Hochschulen entstanden ist, belegt das: Im Wintersemester 2023/24 studierte mehr als einer von acht Studierenden an einer privaten Uni, insgesamt rund 373.000 Menschen. Im Jahr 2000 waren es noch nicht einmal 25.000 Personen.

Schnellerer Berufseinstieg

Damit sind private Hochschulen längst in der Breite angekommen – was sich auch auf dem Arbeitsmarkt zeigt: Jedes vierte Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren einen Absolventen einer privaten Hochschule beschäftigt. Bei Unternehmen mit einem Akademikeranteil von über zehn Prozent war es sogar jedes zweite.

Die Firmen, die Erfahrungen mit Absolventen privater Hochschulen gesammelt haben, sind von der Ausbildung überzeugt, wie es das IW-Personalpanel belegt, für das über 700 Unternehmen befragt wurden. Als besondere Stärke bewerten die Personalverantwortlichen die Nähe des Studiums zum beruflichen Alltag: Gut 48 Prozent schätzen den hohen Praxisbezug, mehr als 47 Prozent sind der Ansicht, dass die privaten Hochschulen einen schnellen Berufseinstieg ermöglichen.

Berufsbegleitendes Studium

Der Grund: Die privaten Hochschulen können ihre Lehrpläne flexibel an den Bedarf des Arbeitsmarkts anpassen – dazu gehört auch, dass viele Studiengänge berufsbegleitend absolviert werden können. Das ist umso wichtiger, da immer weniger Menschen eine Ausbildung machen, bei der die Praxisnähe direkt angelegt wäre.

„Angesichts des Fachkräftemangels wird die Stärke der privaten Hochschulen, junge Menschen schnell ins Berufsleben zu integrieren, immer wichtiger“, sagt IW-Ökonom Matthias Diermeier. „Die privaten Hochschulen setzen damit heute schon um, was sich die Personalabteilungen konkret wünschen.“ (sh)