Studie: Deutschland sagt "Ja!" zur KI am Arbeitsplatz
Arbeitnehmer in Deutschland sind dem technischen Fortschritt am eigenen Arbeitsplatz gegenüber äußerst offen und positiv eingestellt. Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der repräsentativen Studie der Adecco Group zur Arbeitswelt der Zukunft.
Daran teilgenommen haben weltweit rund 30.000 Arbeitnehmende aus 23 Ländern, davon rund 2.000 in Deutschland. Der thematische Schwerpunkt der Studie lag auf den zu erwartenden Auswirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz sowie dem persönlichen Umgang damit.
Die Ergebnisse aus Deutschland stechen hervor: So gab beispielsweise in Finnland nur etwa jeder zweite Arbeitnehmende an, am Arbeitsplatz mit Künstlicher Intelligenz zu arbeiten. Auch in Japan (54 Prozent), im deutschen Nachbarland Frankreich (66 Prozent) sowie im weltweiten Durchschnitt (70 Prozent) sind die Werte geringer als in Deutschland. Hierzulande nutzen nach eigenen Angaben 74 Prozent der Befragten bereits die künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag.
Peter Blersch, Deutschlandchef der Adecco Group, sagt: „Diese Ergebnisse geben für deutsche Unternehmen durchaus Grund zur Hoffnung. Die Welt der Arbeit wird sich durch generative KI stark transformieren. Prognosen zufolge verändern sich in den kommenden Jahren weltweit mehr als 300 Millionen Berufsprofile. Es ist darum positiv, dass deutsche Arbeitnehmende den neuen Technologien so offen gegenüberstehen." Um KI sicher und produktiv einsetzen zu können, kommt Unternehmen somit eine besondere Bedeutung zu, wenn es um die qualifizierte Weiterbildung von Arbeitnehmern geht. "Als Personaldienstleister arbeiten wir aktiv daran mit, dass Arbeitnehmende kontinuierlich dazu befähigt werden. Die Weiterentwicklung von Fähigkeiten wird zu einer der wichtigsten Investitionen auf dem deutschen Arbeitsmarkt.“
Die Adecco Group selbst hat vor kurzem eine Absichtserklärung mit dem Technologieunternehmen Microsoft unterzeichnet. Das Ziel: Die auf ihren jeweiligen Gebieten führenden Unternehmen wollen Arbeitnehmende gemeinsam auf die Zukunft vorbereiten und ihre Beschäftigungsfähigkeit sichern. Im Zentrum steht unter anderem die Entwicklung einer Karriereplattform, die selbst auf KI basiert sowie eine maßgeschneiderte Karriereberatung und angebotene Dienstleistungen in den Bereichen Coaching, Mikro-Learning und Weiterqualifizierung.
Gerade in Zeiten starker Veränderungen am Arbeitsplatz rückt auch das Thema mentale Gesundheit in den Vordergrund: 54 Prozent der Arbeitnehmenden in Deutschland gaben im Rahmen der Studie an, in den vergangenen zwölf Monaten beruflich bedingt Anzeichen von Burnout verspürt zu haben. Im globalen Vergleich zwar ein geringerer Wert als zum Beispiel in Japan (56 Prozent) oder Frankreich (60 Prozent), aber dennoch keine erfreuliche Nachricht. „Auch bei der Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz muss der Mensch im Fokus stehen,“ appelliert Peter Blersch. „Unternehmen haben die Verantwortung, auf die mentale Gesundheit ihrer Arbeitnehmenden Acht zu geben.“
Weitere Ergebnisse der Studie geben unter anderem Auskunft zur Bereitschaft der Arbeitnehmenden, in den kommenden zwölf Monaten ihren Arbeitgeber wechseln zu wollen. In Deutschland ist diese Bereitschaft demnach von 25 Prozent im letzten Jahr auf 21 Prozent in diesem Jahr gesunken. Im weltweiten Durchschnitt sank der Wert von 27 und 22 Prozent. (ah)