Betriebskantinen könnte das Aus drohen
Was sich die nächste Generation in puncto Arbeitsplatz wünscht, belegen die neuesten Ergebnisse einer Umfrage unter 7941 Studierenden über die Campus-App "Uni-Now". Hier zeigt sich: Junge Talente haben neue Präferenzen. Interessant ist zum Beispiel die Ablehnung gegenüber betriebseigenen Kantinen, für die nur noch 5 Prozent stimmen. Was das Essen angeht, will der Nachwuchs offenbar unabhängig sein. Das könnte die Gestaltung zukünftiger Arbeitsumgebungen verändern.
Die Ablehnung von angebotenem Essen über den Betrieb lassen sich durch vier Aspekte erklären:
1. Vielfalt der Essgewohnheiten: Studierende weisen oft unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten auf, sei es aufgrund von persönlichen Überzeugungen oder Allergien. Betriebseigene Kantinen versuchen zwar, mehr Alternativen zu Pasta oder Currywurst mit Pommes anzubieten - jedem Bedürfnis gerecht zu werden, scheint aber nahezu unmöglich.
2. Wachsende Beliebtheit von Lieferdiensten: Der zunehmende Einsatz von externen Essenslieferdiensten beeinträchtigt die Attraktivität betriebseigener Kantinen. Studierende möchten aus frisch zubereiteten kulinarischen Angeboten wählen können. Also lieber Bowl statt Bulette, lieber frischen Salat statt Eintopf...
3. Zeitliche Flexibilität: Studierende sind es gewohnt, ihre Mahlzeiten nach ihren eigenen Zeitplänen einzunehmen anstatt sich an Kantinenzeiten zu halten. Die Möglichkeit, sich Essen mitzubringen, spielt vermutlich auch eine große Rolle.
3. Healthy Options: Ein steigendes Gesundheitsbewusstsein veranlasst viele Studierende dazu, selbst über ihre Mahlzeiten entscheiden zu wollen. Salat und Gemüse steht zwar auch bei vielen Kantinen regelmäßig auf dem Speiseplan, doch oft entspricht das Angebot trotzdem nicht dem eigenen Geschmack.
4. Raus aus dem Büro: Studierende lieben Freiheit und erwarten entspannende Momente womöglich eher außerhalb des Firmengebäudes: Sei es in Verbindung mit Bewegung an der frischen Luft, einem Einkauf in der Mittagszeit oder bei einer Ruhepause auf der Parkbank (mit oder ohne Kollegen). Und: Wenn die Mensa bereits jahrelang den Studienalltag geprägt hat, ist die Aussicht auf eine Fortsetzung in einer Kantine vielleicht auch eher ernüchternd.
Unternehmen, die Benefits in ihren Stellenausschreibungen anbieten, sollten also berücksichtigen, was die junge Generation überhaupt will. Spitzenreiter bei den Wünschen ist nach wie vor eine gute Work-Life-Balance: 35 Prozent der Studierenden hätten gern flexible Arbeitszeiten, auch das Home-Office steht mit 31 Prozent hoch im Kurs. Somit ist ein klarer Trend in Richtung Flexibilität und Mobilität zu beobachten. (ah)