Karriere

Studie: Neue Arbeitswelt verunsichert Mittelständler

Eine aktuelle Studie der Haufe Group zeigt, dass viele mittelständische Unternehmen nicht wissen, wie sie auf die Anforderungen der veränderten Arbeitswelt reagieren sollen. Dabei kommt es gerade auf flexible, zum Unternehmen passende Lösungen an.
04.07.2022

Neue Arbeitswelten stellen viele mittelständische Unternehmen vor Herausforderungen, so eine neue Studie. (Symbolbild)

Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland haben auch zwei Jahre nach der Corona-Pandemie noch kein Konzept für Home-Office oder Remote Work. Das geht aus der Studie "Arbeitswelt der Zukunft im Mittelstand" hervor, die das Marktforschungsunternehmen Kantar im Auftrag der Haufe Group durchgeführt hat. Zwar hätten die meisten der befragten Unternehmen über künftige Regelungen zu Hybrid Work nachgedacht. Mehr als die Hälfte habe auch bereits konkrete Konzepte erarbeitet.

Mehr als ein Viertel der Befragten gaben sogar an, dass in ihrem Unternehmen konkrete Konzepte umgesetzt werden. Jedoch setzten nicht alle Unternehmen auf die neuen Arbeitsformen: Manche kehrten vielmehr zur Präsenzpflicht zurück, andere stellen eher willkürliche Regeln auf, so die Studienautor*innen. In vier von zehn Unternehmen seien demnach noch gar keine Regelungen getroffen oder kommuniziert worden, oder es existieren allenfalls erste Überlegungen.

An Entwicklung beteiligen

Für die Studie wurden sowohl leitende Angestellte als auch Mitarbeiter*innen ohne Führungsposition aus Unternehmen der Bereiche Dienstleistung, Handel und Produktion befragt. Die meisten Führungskräfte sehen demnach heute schon die Vorteile von Home-Office und Hybrid Work.

Nicht-leitende Angestellte jedoch wollen stärker an der Entwicklung beteiligt werden. Dazu gehört auch, sie nicht nur mit Laptop und Microsoft Teams auszustatten, sondern ihnen auch Schulungen und Weiterbildungen im Hinblick auf Teamwork und Selbstorganisation anzubieten, um so auch dem kulturellen Wandel Rechnung zu tragen, heißt es.

Passendes Hybridmodell

Unternehmen, die sich bisher nicht fokussiert oder gar nicht mit den neuen Arbeitsmodellen, der Veränderung in der Arbeitswelt und den Wünschen ihrer Mitarbeiter*innen beschäftigt haben, hätten hier Nachholbedarf, so die Autor*innen der Studie.

Denn Arbeitnehmer*innen wünschten sich Mitgestaltung, mehr Eigenverantwortung, mehr Flexibilität und mehr Beteiligung. Das bedeute auch, dass Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen Vertrauen entgegenbringen müssten. Ein weiteres Ergebnis der Studie sei: Es gibt nicht das eine Konzept, das jedes Unternehmen für sich als perfektes Arbeitsmodell anwenden kann. Jedes Unternehmen sollte vielmehr ein für seine Prozesse und Aufgaben passendes Hybridmodell entwickeln und unternehmensweit umsetzen.

Bessere Unternehmensbindung

Hybride Arbeitsmodelle, die zum Unternehmen passen stärken zudem die Bindung an das Unternehmen, steigern die Anziehungskraft der Unternehmens- und Personalmarke und erhöhen die Arbeitszufriedenheit, wie die ergab. Denn Fach- und Führungskräfte wünschten sich flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsweisen. Sie möchten demnach mehr Eigenverantwortung und erwarten eine größere Aufgeschlossenheit der Unternehmen gegenüber digitalen Technologien. (jk)