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Wie Design Thinking die Innovationskultur revolutioniert

Design Thinking wird immer häufiger in Unternehmen angewendet. Allerdings habe sich die Sicht auf diese Methodik seit 2015 verändert, so die Untersuchung des Hasso-Plattner-Instituts aus Potsdam.
21.04.2022

Viele Stadtwerke dürften bereits mit Methoden des Design Thinking vertraut sein. (Symbolbild)

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist der Innovationsansatz Design Thinking aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Viele Führungskräfte, Mitarbeitende und Coaches sind damit in Berührung gekommen - über alle Branchen hinweg.

Eine neue internationale Studie, entstanden am Fachgebiet "Design Thinking and Innovation Research" des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), zeigt nun auf, welche Ansätze es jetzt braucht, um den Innovationsansatz erfolgreich weiterzuentwickeln. Design Thinking sei gelebte Innovationskultur, ein gelebtes Mindset - und weit mehr als nur ein Methodenkoffer voller Techniken, sind die Studienautori*innen dabei überzeugt.

Rezeptschritte genau einhalten

An der Studie nahmen demnach Unternehmen aller Größen aus verschiedenen Ländern teil. Die Ergebnisse sollen zeigen, dass Design Thinking bis heute in seiner Anwendung in Unternehmen exponentiell wächst. Als Vergleich diente dabei die ältere Studie "Parts without a whole" von 2015.

"Vor 2015 haben viele sehr technisch auf Design Thinking als eine Art Erfolgsrezept geblickt, dessen Rezeptschritte genauestens verfolgt und eingehalten werden müssen", sagt Falk Uebernickel, Professor für Design Thinking & Innovation Research am HPI. Heute werde Design Thinking eher als Mindset betrachtet, das dem Menschen Raum zum Interpretieren und zum Neu-Erfinden lasse.

Fehler sind Teil des Deals

Gleichgeblieben hingegen seien die zentralen Grundsätze des Design Thinkings: Nutzerzentriertheit, Experimentierfreudigkeit, interdisziplinäre Teams, Prototyping und der Mut auch mal zu Scheitern. "Offenheit gegenüber Neuem, sowie auch Fehler zu machen, sind Teil des Deals, wenn man neue Wege gehen möchte", betont Stefanie Gerken, Lab Designerin & Facilitator bei Deloitte Greenhouse und Design Thinking Track Lead an der HPI School of Design Thinking.

Die Herausforderung in der Zukunft sollen auch weiterhin sein, Design Thinking bei Mitarbeitenden und Führungspersonen zu implementieren, die es generell gewohnt sind, traditioneller und hierarchischer zu arbeiten. Dabei habe Design Thinking ein großes Potenzial für den Erfolg des Unternehmens und bietet eine flexiblere Arbeitsweise bei unerwarteten Ereignissen.

Nicht an strengen Plänen festhalten

"Wir müssen generell davon weg, streng an unseren Plänen festzuhalten – diese Inflexibilität ist einfach nicht mehr zeitgemäß," so Gerken. Denn auch wenn die Einführung und das Praktizieren einer innovativen Unternehmenskultur herausfordernd sei, so verspreche Design Thinking ein immenses Innovationspotential.

Mehr Informationen dazu bietet der Wissenspodcast "Neuland" mit Experten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) unter: https://podcast.hpi.de, bei iTunes und Spotify. (jk)