Karriere

Wie wäre es mal mit einer Workation?

Bei einer "Workation" arbeiten Arbeitnehmerinnen und -nehmer dort, wo es ihnen am besten gefällt - oftmals an Orten, wo andere normalerweise Urlaub machen: So viele haben es schon beansprucht und darauf müssen Arbeitgeber und -nehmer achten.
01.06.2022

Workation - da, wo man normalerweise Urlaub macht, auch arbeiten: Mag befremdlich klingen. Die Pandemie zeigt aber, dass das Arbeiten von unterschiedlichen Orten aus eine Option ist.

Jeder achte Deutsche (13 Prozent) würde gerne einmal eine "Workation" machen. Das zeigt eine Studie des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov zum Start in den Sommer. Bei einer "Workation" arbeiten Arbeitnehmerinnen und -nehmer dort, wo es ihnen am besten gefällt, heißt es in der dazugehörigen Pressemitteilung.

Der Wunsch nach dem Arbeiten im Ausland ist besonders bei den jüngeren Generationen hoch: Fast jeder vierte 18- bis 24-Jährige (23 Prozent) würde das Homeoffice gerne einmal ins Ausland verlegen. Bei den über 55-Jährigen sind es hingegen nur fünf Prozent.

Pandemie als Treiber

Das Arbeitsmodell Workation hat in den letzten beiden Jahren rasant an Fahrt aufgenommen. Denn die Corona-Krise habe gezeigt, dass Mitarbeitende durchaus in der Lage sind, ihre Arbeit im Homeoffice zu erledigen, heißt es ferner. Aber nur vier Prozent der Bundesbürgerinnen geben an, bereits eine Workation gemacht zu haben und dass dies "sehr gut" funktioniert habe.

Allerdings gibt es auch hier eine höhere Zustimmung bei den Jüngeren: Bereits 15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben positive Erfahrungen mit dem Arbeiten vom Ausland aus heraus gemacht. Drei Prozent der Befragten sagen außerdem, während der Corona-Pandemie das erste Mal eine Workation gemacht zu haben. Auch hier zeigen sich jedoch Generationenunterschiede: Bereits fast jede:r zehnte 25- bis 34-Jährige (neun Prozent) hat im Zuge der letzten beiden Jahre erstmals von einem anderen Land aus gearbeitet.

Es ist machbar, aber ...

Mobiles Arbeiten von anderen Orten aus wird bei immer mehr Unternehmen eine gängige Option. Es gibt allerdings einige Dinge, die Arbeitnehmerinnen beim Arbeiten vom Ausland aus beachten und im Vorfeld mit ihrem Arbeitgeber klären sollten - besonders hinsichtlich ihrer Versicherungssituation. Denn nur 16 Prozent der Menschen in Deutschland wissen, welchen Versicherungsschutz sie beim Arbeiten im Urlaub benötigen würden - 70 Prozent sagen, dass sie sich hierbei nicht auskennen.

Drei Tipps, wie eine Workation zum Erfolg werden könnte und sicher ist:

  1. Enge Abstimmung mit dem Arbeitgeber: Die Erlaubnis durch diesen ist notwendig. Es ist wichtig, abzuklären, wie lange sie aus dem Ausland arbeiten dürfen oder was beispielsweise im Falle eines Flugausfalls passiert. "Falls entsprechende Regelungen noch nicht im Arbeitsvertrag enthalten sind, kann es sinnvoll sein, eine Art Zusatzvereinbarung abzuschließen, in der solche Fragen sowie steuerliche und sozialversicherungsrelevante Aspekte festgehalten werden", sagt Marco Adelt, COO und Co-Gründer von CLARK.
  2. Sich über das Steuerrecht informieren: Ein Auslandsaufenthalt zu Arbeitszwecken kann auch steuerliche Konsequenzen haben. Entscheidend ist dabei zunächst, an wie vielen Tagen im Jahr Arbeitnehmerinnen und -nehmer im Ausland arbeiten. Für diejenigen, die weniger als 50 Prozent - also 183 Tage im Jahr - von einem anderen Land aus arbeiten, gilt das normale deutsche Lohnsteuerrecht. Einige Gastländer verlagen allerdings schon nach kürzeren Zeiträumen Steuern. Um hohe Nachzahlungen oder eine doppelte Steuerzahlung zu vermeiden, ist eine rechtzeitige Beratung bei Lohnsteuerhilfevereinen und Steuerexperten hilfreich.
  3. Auslandskrankenversicherung abschließen: Eine private Auslandskrankenversicherung ist für eine Workation essenziell - egal, wohin die Reise geht. "Auch wenn Reisende mit der deutschen Gesundheitskarte innerhalb der EU abgesichert sind, müssen sie bei einigen Behandlungen dennoch mit Zuzahlungen rechnen", sagt Adelt. Nicht fehlen im Workation-Gepäck darf außerdem eine private Unfall- oder Haftpflichtversicherung.  (gun)