Mobilität

25 Millionen Euro für Wasserstoff-Projekt auf der Schiene

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 sollen brennstoffzellenbetriebene Züge auf der Regionalbahnlinie RB27 durch Brandenburg fahren. Profitieren sollen neben dem Klima auch die Anwohner.
03.05.2021

Die Niederbarnimer Eisenbahn will sechs Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge einsetzen.

Mit 25 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt das Bundesverkehrsministerium ein Projekt für grünen Wasserstoff im Schienenpersonennahverkehr in Brandenburg. "Wir verbinden das Umland mit der Metropole Berlin – und das alles mit 100 Prozent grünem Wasserstoff", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Montag am Bahnhof Basdorf (Landkreis Barnim). Damit werde die Nationale Wasserstoffstrategie konsequent umgesetzt. Die Kosten für das Projekt werden mit etwa 100 Millionen Euro angegeben.

Die drei Partner Enertrag, Niederbarnimer Eisenbahn und Kreiswerke Barnim in den Landkreisen Barnim und Havelland wollen eine regionale Wasserstoffinfrastruktur und nachhaltige Mobilität im Schienenpersonennahverkehr aufbauen. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 sollen brennstoffzellenbetriebene Züge auf der Regionalbahnlinie RB27 fahren.

Weniger Lärm und weniger CO2

Durch den Betrieb wasserstoffbetriebener Fahrzeuge könne die Geräuschbelastung reduziert und ein CO2-Ausstoß vermieden werden, sagte Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn. Das Unternehmen will sechs Wasserstoff-Brennstoffzellen-Züge einsetzen. Durch die parallel erfolgende Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn entstehen nach den Angaben zusätzliche Synergien.

Der "grüne" Wasserstoff werde zu 100 Prozent aus lokal gewonnenen, erneuerbaren Energien durch das Energieunternehmen erzeugt, sagte Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender von Enertrag. Die Kreiswerke Barnim werden mit einer Wasserstoff-Zugtankstelle die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen.

Steinbach: Wasserstoff ist gut für die Konjunktur

Er sei überzeugt, dass Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zukünftig eine entscheidende industriepolitische Wirtschaftskraft entfalten, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) sagte, er freue sich, dass nicht nur die historische Stammstrecke der Heidekrautbahn reaktiviert werde, sondern auch der Startschuss für eine klimafreundliche Wasserstoff-Infrastruktur gegeben werde.

Das Projekt wird wissenschaftlich von der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt begleitet. Enertrag erzeugt 1,68 Millionen Megawattstunden Energie und verfügt über 1125 Windenergieanlagen. Die Niederbarnimer Eisenbahn-AG betreibt elf Linien in der Region. Die Kreiswerke Barnim wollen künftig die Versorgung des Landkreises zu 100 Prozent unabhängig von fossiler Energie sichern. (dpa/amo)