E-Mobilität

Corona-Krise bremst Elektro-Highway aus

Erst bremste ein Unfall einen Teil der Testfahrten auf der fünf Kilometer langen Strecke zwischen Langen und Weiterstadt aus. Dann kam die Corona-Pandemie und sorgte für neue Schwierigkeiten.
19.04.2020

Das Bundesumweltministerium hat die fünf Kilometer lange Teststrecke mit knapp 14,6 Millionen Euro finanziert.

Knapp ein Jahr nach dem Start des ersten deutschen Elektro-Highways in Südhessen läuft auf der Teststrecke längst nicht alles nach Plan. Schuld daran hat auch hier die Corona-Krise. Eigentlich sollten mittlerweile vier der fünf Oberleitungs-Hybrid-Laster auf der Teststrecke zwischen Langen und Weiterstadt unterwegs sein, doch nach wie vor sammeln nur zwei der Spezial-Lkw Daten für den mehrjährigen Versuch. Zusätzlich ist die fünf Kilometer lange Teststrecke in einer Fahrtrichtung nach einem Unfall im Januar außer Betrieb.

"Die beiden Fahrzeuge sind bereits in Deutschland und haben die ersten Tests erfolgreich abgeschlossen", sagte Frauke Werner von der projektleitenden Verkehrsbehörde Hessen Mobil der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings werde sich die Auslieferung an die Speditionen wegen der aktuellen Krisen-Situation verzögern. Die Lastwagen werden bei der Volkswagen-Tochter Scania in Schweden gebaut. "Die Mitarbeiter der Firma Scania dürfen bereits seit einigen Wochen nicht reisen und aktuell können weder die letzten erforderlichen Fahrzeugtests, noch die Fahrerschulungen durchgeführt werden." Es sei mit einer mehrwöchigen Verschiebung zu rechnen.

Wegen eines Unfalls Ende Januar sei zudem die Teststrecke in einer Fahrtrichtung außer Betrieb. Dies habe natürlich Auswirkungen auf den Umfang der Testfahrten. "Die Instandsetzung der bei dem Unfall beschädigten Anlage verzögert sich, da aufgrund der Reisebeschränkungen die Reparaturarbeiten von den Spezialteams nicht durchgeführt werden können", sagte Werner. Die Zahl der täglichen Testfahrten sei somit auch eingeschränkt. Erste Testergebnisse würden sich damit voraussichtlich auch verschieben.

Auf der Strecke können Lkw seit Anfang Mai vergangenen Jahres mit einem Stromabnehmer an eine Oberleitung andocken und Strom tanken. So werden bei voller Fahrt die Batterien aufgeladen. Es sollen Auswirkungen auf den Verkehr, ökologische und ökonomische Aspekte und der Mehraufwand für die Straßenmeistereien untersucht werden.

Das Bundesumweltministerium hat die fünf Kilometer lange Strecke zwischen Langen und Weiterstadt mit knapp 14,6 Millionen Euro finanziert. Weitere rund 15 Millionen Euro sollen in Datensammlungen und Auswertungen fließen. (dpa/amo)