E-Mobilität

Drei Szenarien für Ladesäulen in Leipzig

Die Stadt legt eine Bedarfsanalyse für Ladeinfrastruktur vor. Sie soll Investoren als Leitfaden dienen.
22.07.2020

Blick auf Leipzig

Im Auftrag der Stadt hat das Leipziger Institut für Energie jetzt ein Ladeinfrastrukturkonzept für E-Fahrzeuge in der Messestadt erarbeitet. Es stellt keinen verbindlichen Ausbauplan der Stadtverwaltung dar, sondern soll Investoren als Leitfaden dienen, in welchen Bereichen des Stadtgebietes Ladeinfrastruktur wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden kann. Projektpartner ist die LVV Leipziger Versorgungs-und Verkehrsgesellschaft. Der Stadtrat erhält es nach der Sommerpause als Informationsvorlage.

Wie viele Elektroautos sind 2025 unterwegs?

Die Studie gibt darüber Auskunft, mit welcher Anzahl zugelassener E-Fahrzeugen in Leipzig bis zum Jahr 2025 zu rechnen ist. Sie leitet daraus die benötigte Anzahl und Verteilung von Ladepunkten im öffentlichen Raum ab. Betrachtet wurden drei Szenarien für E-Mobilität bis zum Jahr 2025: Minimal-, Trend- und Maximalszenario.

Zum Jahresbeginn 2020 waren 743 rein elektrisch betriebene PKW sowie 78 elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge gemeldet. Dem stand eine Ladeinfrastruktur aus 111 öffentlichen, 106 halböffentlichen sowie mindestens 152 privaten Ladepunkten gegenüber. Diese waren auf 110 Standorte im Stadtgebiet verteilt.

Lange Lieferzeiten dämpfen Nachfrage

Nach Angaben verschiedener Leipziger Händler geht von Privatkunden eine  etwas höhere Nachfrage nach E-Fahrzeugen als von Firmenkunden aus. Das Haupthemmnis bildet derzeit die fehlende Produktionskapazität bei Fahrzeugherstellern, die je nach Modell zu langen Lieferzeiten von fünf bis zwölf Monaten führt.

Für das Jahr 2025 errechnet das aktuell wahrscheinlichste Trend-Szenario 12.450 überwiegend privat zugelassene E-Fahrzeuge in Leipzig. Demnach wäre ein Bestand von 1388 Ladepunkten verteilt über das Stadtgebiet sinnvoll. Standort-Schwerpunkte bilden dabei Stadtteile mit vielen Mehrfamilienhäusern.

„Das Konzept ist eine wichtige Investitions-Voraussetzung für nationale oder internationale Betreiberunternehmen. Es soll helfen, neue Partner für den bislang ausschließlich von der Leipziger Gruppe vorangetriebenen Ausbau der Ladeinfrastruktur zu finden“, betont Clemens Schülke, Amtsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung. (wa)