E-Mobilität

E-Go soll im Sommer in Serienproduktion gehen

Der Vater des Streetscooters präsentiert auf der Cebit den Elektrokleinbus E-Go Mover und das Stadtauto E-Go – das günstigste E-Auto in Deutschland laut Hersteller. Die Nachfrage danach brummt.
13.06.2018

Der E-Go Mover soll auch autonom fahren können. Er ist etwa so groß wie ein SUV und kann bis zu 15 Personen befördern.

Schon über 1000 Vorbestellungen soll es für das elektrische Stadtauto E-Go geben, teilte Hersteller E-Go Mobile AG auf der Cebit mit. Entstanden ist es in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der Universität RWTH Aaachen und Industriekonsortien – mit Bosch etwa, gibt es eine Kooperation.

Auf dem RWTH Aachen Campus entstand 2009 bereits das Screetscooter-Projekt. Entwickelt wurde der Elektrotransporter von Professoren Achim Kampker und Günther Schuh. 2014 übernahm die Deutsche Post die Firma und hat inzwischen über 5000 Exemplare davon in Deutschland und in den Niederlanden im Einsatz.

Alltagtaugliches und bezahlbares E-Auto als Ziel

Schuh beschloss anschließend seine Vision für ein alltagstaugliches, bezahlbares Elektroauto umzusetzen und gründete die E-Go Mobile AG. Der E-Go Life wurde anschließend in einem Drittel der Zeit und mit nur einem Zehntel der branchenüblichen Kosten entwickelt, so das Unternehmen.

Hergestellt wird es in einer eigens konzipierten Industrie 4.0 Fabrik. Der E-Go soll im Sommer 2018 in Serienproduktion gehen und 16 000 Euro kosten (ohne Batterie).


E-Mover für On-Demand-Fahrten im ÖPNV

Ebenfalls im Sommer geht der E-Go Mover nach nur einem Jahr Entwicklungszeit in Serienproduktion, ein Elektrokleinbus, vergleichbar in der Größe mit einem SUV. Er kann 15 Menschen befördern. Auch hier gebe es schon von einigen Kommunen Anfragen, hieß es auf dem Messestand.

Fahrgäste können beispielsweise über eine cloudbasierte App ihren Fahrtwunsch anmelden, der Mover holt sie dann ab – zwar nicht punktgenau, aber in der Nähe des Standortes. Das Angebot könne man als Ergänzung zum ÖPNV sehen.


Autonomes Fahren

Zu Beginn soll der Mover teilautonom fahren. Später sollen weitere Fahrassistenzsysteme hinzukommen, bis er schließlich völlig selbstständig fahren kann. Die Kosten für das Fahrzeug sind noch nicht bekannt. Auch lasse er sich zu einem Transporter umbauen.

Elektroroller für kurze Wege

Eine Fortbewegung der anderen Art, zeigt das Start-up Floatility auf der Cebit mit ihrem elektrisch angetriebenen »Tretroller« für die letzte Meile.

Die Fahrzeuge kommunizieren dabei ständig per Mobilfunk und übermitteln unter anderem die Position innerhalb einer Stadt und den Ladezustand der Batterie. Die E-Floater können daher mit Hilfe der kostenlosen Smartphone App innerhalb eines definierten Gebietes überall abgestellt und angemietet werden. Sobald die Batteriekapazität ausgereizt ist, tauscht das Serviceteam die Batterie aus.

Recycelbare Materialien

Unterstützt wird das Start-up von BASF und Autodesk. Der E-Floater besteht zu 80 Prozent aus recycelbaren Hochleistungskunststoffen. „Unser Ziel war es, mit dem E-Floater ein innovatives langlebiges und trotzdem ausgesprochen leichtes Fahrzeug zu entwickeln“, sagt Oliver Risse, Gründer von Floatility.

Das elektrische Dreirad sei für den letzten Kilometer, also etwa dem Weg zwischen Wohnung und U-Bahn, eine ideale Lösung. Mit drei Klicks auf dem Smartphone sei man fahrbereit und sobald man das Ziel erreicht hat mit einem weiteren Klick  wieder abgemeldet.

Projektstart in Wien

Das erste Pilotprojekt in Europa soll in den nächsten Wochen in der österreichischen Hauptstadt Wien starten. Auf der Cebit wird die Kurzstreckenlösung am 14. Juli in der Future Mobility Halle 26 von dem deutschen Start-up vorgestellt. (sg)