E-Mobilität

Fast jedes fünfte neue Elektroauto in Bayern

In der Corona-Krise fördert der Bund den Kauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Auch in Bayern hat das zu einem Schub der Zulassungen geführt. Das Bild auf der Straße ändert sich aber nur langsam.
21.12.2020

Mehr als jede zehnte Neuzulassung in Bayern ist ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid. Damit hat sich der Anteil gegenüber dem vergangenen Jahr verdreifacht. (Symbolbild)

 

Die Neuzulassungen für reine Elektroautos und Plug-in-Hybride in Bayern sind mit der erhöhten Kaufprämie deutlich gestiegen. Fast jedes fünfte in Deutschland neu zugelassene Auto aus diesem Bereich entfiel in den ersten elf Monaten des laufenden Jahres auf den Freistaat, wie aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht.

Insgesamt kamen bis November gut 59.800 Autos dieser beiden Kategorien in Bayern auf die Straße. In Freistaat machten Elektroautos und Plug-in-Hybride damit 11,5 Prozent der Neuzulassungen aus. Das ist das Dreifache des Anteils im vergangenen Jahr.

Anteil im Bund höher

Deutschlandweit lag der Anteil mit 12 Prozent allerdings noch ein klein wenig höher. Betrachtet man die Gesamtheit aller zugelassenen Autos, ist der Anteil der Elektroautos und Plug-in-Hybride allerdings noch deutlich geringer.

Bayernweit lag er am 1. Oktober bei 1,0 Prozent. Bis Ende November dürfte er bestenfalls auf der Nachkommastelle leicht gestiegen sein. Doch es gibt massive Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und Landkreisen in Bayern.

Vergleichszahlen aus unterschiedlichen Daten

Zwar gibt es Zahlen zum Elektroautobestand auf Kreisebene aus einem Ranking des Verbands der Automobilindustrie (VDA) mit Stand 1. Oktober, doch die Vergleichszahlen zum Gesamtfahrzeugbestand vom KBA stammen vom 1. Januar. Da sich der Gesamtfahrzeugbestand nur langsam ändert, sollen sie trotzdem einen sehr guten Näherungswert ergeben.

Demnach ergibt sich für Ingolstadt mit rund 3,5 Prozent der mit Abstand höchste Anteil an Elektroautos und Plug-in-Hybriden am Fahrzeugbestand, gefolgt von München mit 2,2. Die Sitze der Autohersteller Audi und BMW nehmen die ersten beiden Plätze ein. Hier treiben unter anderem die Dienstwagen die Anteile.

Rolle der öffentlichen Ladestruktur

Dahinter folgen die Landkreise München, Starnberg und die Stadt Schweinfurt mit 2,1 respektive 1,7 und 1,4 Prozent. Den niedrigsten Anteil an Elektroautos gibt es im Landkreis Tirschenreuth mit 0,4 Prozent. Unter anderem in den Landkreisen Bayreuth, Straubing-Bogen, Kronach und Freyung-Grafenau sind es je 0,5 Prozent.

Scheinbar spielt die Versorgung mit öffentlichen Ladesäulen bei der Verbreitung von Elektroautos keine entscheidende Rolle. Der VDA hat jüngst ein Ranking erstellt, das die Zahl der Ladesäulen mit der Zahl der Pkw in einem Landkreis ins Verhältnis setzt.

Gut versorgte Städte

Zu den zehn am besten versorgten bayerischen Städten und Kreisen gehören sowohl Schweinfurt Stadt mit seinem relativ hohen Elektroautoanteil als auch die Landkreise Freyung-Grafenau und Straubing-Bogen vom anderen Ende der Skala. (dpa/jk)