E-Mobilität

Große Reichweite bei kurzer Tankzeit

Bosch will zeigen, dass die Brennstoffzelle auch bei leichten Nutzfahrzeugen eine passende Antriebslösung sein kann.
13.09.2022

Bosch testet Brennstoffzellen in Nutzfahrzeugen.

Je länger eine Fahrt dauert und je schwerer das Fahrzeug ist, desto mehr stößt ein batteriebasierter Elektroantrieb an seine Grenzen. Hier kann künftig die Brennstoffzelle ihre Stärken ausspielen, heißt es bei Bosch. Der Technologiekonzern hat daher zwei Transporter mit dieser Technik ausgerüstet und den Testbetrieb auf der Straße gestartet.

Die Brennstoffzelle ermöglicht große Reichweiten und kurze Tankzeiten. Das mache lange Fahrten wirtschaftlicher, sagt Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. „Mit den beiden Brennstoffzellen-Transportern erweitern wir unser Systemverständnis und zeigen, dass die Brennstoffzelle auch bei leichten Nutzfahrzeugen eine passende Antriebslösung sein kann.“ Auf der IAA Transportation in Hannover zeigt Bosch interessierten Besuchern die Testfahrzeuge.

Die Fahrzeuge haben Straßenzulassung bekommen

Für das Brennstoffzellensystem griffen die Entwickler fast durchgängig auf Bosch-Komponenten zurück. Die technische Basis beider Fahrzeuge bilden frei am Markt erhältliche, rein elektrisch angetriebene Transporter. Die Batterien samt Peripherie wurden nun durch die Brennstoffzelle, fünf Speichertanks für insgesamt über zehn Kilogramm Wasserstoff und einer kleineren Lithium-Ionen-Batterie ersetzt. Nach den erforderlichen technischen Prüfungen sei den Fahrzeugen die Straßenzulassung erteilt worden.

Beladen kommen die Fahrzeuge bis zu 540 Kilometer weit. Nach sechs Minuten sind sie wieder vollgetankt. Für Flottenbetreiber, deren Transporter besonders weite Strecken am Tag zurücklegen und abends auf den Betriebshof zurückkehren, könne die Brennstoffzelle künftig damit eine gute Ergänzung zum batterieelektrischen Antrieb sein.

Für den Durchbruch der Brennstofftechnik bedarf es allerdings noch weiterer Schritte, heißt es bei Bosch. Industrie und Politik müssten gemeinsam Hindernisse für Wasserstofftechnologien aus dem Weg räumen. So bleiben unter anderem der Aufbau einer Tank-Infrastruktur und die Produktion von grünem Wasserstoff in größeren Mengen Aufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden können. (wa)