E-Mobilität

Verband: Für höhere Wasserentnahme wegen Tesla fehlt Genehmigung

Die Pläne von Tesla, in Brandenburg einen Fertigungsstandort aufzubauen, könnten an dem enormen Wasserbedarf für die Produktion scheitern. Derzeit reichen die genehmigten Fördermengen aus den Brunenn nicht aus. Nun ist die Landesbehörde am Zug.
07.02.2020

Ob solche E-Modelle künftig in Brandenburg vom Band rollen werden, hängt davon ab, ob das geplante Tesla-Werk mit ausreichend Wasser versorgt werden kann.

Einem erhöhten Wasserbedarf in der Region durch die Ansiedlung des Elektroautobauers Tesla kann der zuständige Verband Strausberg-Erkner bislang nicht entsprechen. 18,2 Mio. Kubikmeter würden mit der neuen Fabrik insgesamt pro Jahr benötigt, aber nur knapp elf Mio. Kubikmeter dürften aus den Brunnen entnommen werden, sagte Sandra Ponesky, Sprecherin des Wasserverbandes, am Donnerstag auf Anfrage. Um mehr Wasser über die Brunnen aus dem Grundwasser zu gewinnen, seien Genehmigungen des Landesumweltamtes erforderlich – die fehlten bislang.

Das Landesamt überwacht landesweit das Wasserreservoir, das nicht vollständig aufgebraucht werden darf. Am Mittwoch hatte der Wasserverband in Strausberg (Märkisch-Oderland) auf einer außerordentlichen Sitzung der Verbandsversammlung über die Auswirkungen durch die Ansiedlung der Fabrik beraten.

Austausch mit Genehmigungsbehörde läuft

Nach bisherigen Planungen braucht das US-Unternehmen Tesla für die Fabrik bis zu 372 Kubikmeter öffentliches Trinkwasser pro Stunde. Es hat angekündigt, die Menge zu reduzieren.

Die Lösung der Probleme rund um die Wasserversorgung befinde sich im Prozess, sagte Frauke Zelt, Sprecherin des Umweltministeriums, auf Anfrage. Die Genehmigungsbehörde sei dazu in intensiven Gesprächen mit dem Wasserverband.

Reserven für demografische und klimatische Effekte berücksichtigen

Nach Angaben des Wasserverbandes entspricht die bislang bekannte Menge, die Tesla benötigt, dem jährlichen Wasserbedarf von rund 71.500 Menschen. Aktuell werden etwa knapp elf Mio. Kubikmeter Trinkwasser entnommen. 2021 wären durch den Tesla-Bedarf 14 Mio. Kubikmeter nötig – laut Verband sind insgesamt dann aber rund 18,2 Mio. Kubikmeter erforderlich, da auch Reserven für Trockenheit und bei weiterem Zuzug von Menschen vorgehalten werden müssten, hieß es. (dpa/ls)