45 Millionen Euro für die Wasserstoffmobilität in Bielefeld
Die Stadtwerke Bielefeld Gruppe investiert 45 Millionen Euro in die Verkehrswende im ÖPNV und die Sektorenkopplung. Unter anderem soll die Busflotte der nordrhein-westfälischen Stadt künftig mit selbst hergestelltem Wasserstoff fahren. Den Strom dafür will sie von der Müllverbrennungsanlage (MVA) Bielefeld beziehen.
25 neue Busse
Um die Emissionen der Busflotte zu senken, hat die Gruppe insgesamt 25 neue Brennstoffzellenbusse bestellt. Geliefert werden diese voraussichtlich im kommenden Jahr, wie die Stadtwerke Bielefeld mitteilen. Zusammen mit den vier bereits vorhandenen Brennstoffzellenbussen werde dann knapp ein Viertel der Busflotte emissionsfrei fahren.
Elektrolyse ab 2025
Den benötigten Wasserstoff wollen die Stadtwerke in Zukunft mit einem eigenen Elektrolyseur im "Innovationspark Sektorenkopplung" produzieren. Geplant ist, die Anlage 2025 in Betrieb zu nehmen. Der Name des Parks ist Programm: Hier sollen einzelne Unternehmensbereiche der Stadtwerke Bielefeld Gruppe miteinander verbunden werden.
Der Innovationspark befindet sich auf dem Gelände der MVA. Dort betreibt die Gruppe schon eine Wasserstoff-Tankstelle und eine Bushalle.
Bushalle mit PV-Dach
Im Zuge der jetzigen Investition soll eine zweite Bushalle im Innovationspark mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge dazukommen. Geplant sind 27 Ladepunkte mit jeweils 150 Kilowatt Leistung. Den Strombedarf will die Gruppe teils über die MVA und teils über eine neue Photovoltaikanlage decken, die auf dem auf dem Hallendach entsteht. Baustart für diesen Komplex ist in diesem Jahr.
"Es ist nicht selbstverständlich, geeignete Flächen zur Verfügung zu haben und dann auch noch die benötigten Anlagen in dieser Weise miteinander verknüpfen zu können", betonte Martin Uekmann, Geschäftsführer des Bielefelder Verkehrsunternehmens "moBiel". Die bestellten Busse können demnach sowohl mit Wasserstoff als auch mit Strom betanken. "So sind wir maximal flexibel, was den Einsatz eingeht".
Positiver Probebetrieb
Die Bielefelder Verkehrsbetriebe haben vier Brennstoffzellenbusse zwei Jahre lang testweise im ÖPNV eingesetzt. Als Kernergebnisse dieses Probebetriebs nennt das Unternehmen eine gesicherte Reichweite von 400 Kilometern am Tag sowie einen niedrigeren Bedarf an Wasserstoff als zuvor angenommen.
Die Summe von 45 Millionen Euro muss die Stadtwerke Bielefeld Gruppe nicht vollständig selbst stemmen. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt sie finanziell beim Kauf der Busse und das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium übernimmt einen Großteil der Kosten für die Ladeinfrastruktur. (dz)