ÖPNV

ADAC-Studie: Große Städte im Südwesten mit günstigen ÖPNV-Tickets

Mit Bus und Bahn ist man in großen Städten Baden-Württembergs relativ günstig unterwegs. Das zeigt ein Preisvergleich des ADAC für die gängigsten Ticketarten. Doch der Vergleich bleibt nicht ohne Kritik.
20.06.2019

Wer zahlt wie viel für die "Öffis"? Dieser Frage ist der ADAC mit einer aktuellen Studie nachgegangen. Nicht alle Ticketangebote wurden dabei analysiert.

In den großen Städten des Südwestens kosten Tickets im öffentlichen Nahverkehr weniger als in vielen anderen Städten Deutschlands. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des ADAC hervor.

Der Automobilclub hat die Preise der gängigsten Ticketarten in 21 Städten mit über 300.000 Einwohnern verglichen – das Ergebnis: In Stuttgart kostet die Tageskarte mit 5,20 Euro am wenigsten. In Köln oder Bonn kostet sie hingegen 8,80 Euro. Auch die Kurzstrecke ist in Stuttgart am günstigsten (1,40 Euro im Vergleich zu 2,00 Euro in Köln oder Bonn). Die Einzelfahrt für Erwachsene kostet in Mannheim am wenigsten: 1,80 Euro (3,20 Euro in Nürnberg). Auch Karlsruhe ist vergleichsweise günstig und hat mit einem Preis von 64,00 Euro beispielsweise die viertgünstigste Monatskarte. Für Hamburg führt der ADAC einen Preis von über 100 Euro an.

Kritik vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar

Mannheim und Karlsruhe können außerdem mit einer Besonderheit aufwarten: In diesen Städten können Reisende sogenannte E-Tarife nutzen. Zuzüglich zu einem Grundpreis zahlen sie dabei einen variablen Preis je nach gefahrener Entfernung. Dazu loggen sich Nutzer mit einer App auf ihrem Smartphone ein. Das Modell werde sehr gut angenommen, hieß es von den Verkehrsbetrieben.

Axel Thiemann, Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar, kritisierte die Studie: Die Preise seien nicht ohne Weiteres vergleichbar, da ganz unterschiedliche Leistungen dahinter stünden. So seien beispielsweise die abgedeckten Bereiche in den Städten unterschiedlich groß.

Abo-Angebote und Spezial-Tarife außen vor

Ein Sprecher des ADAC sagte, das Leistungsangebot sei nicht Gegenstand der Untersuchung gewesen. Unter anderen haben Unterschiede im Verkehrsangebot, der Zustand des Streckennetzes aber auch die angestrebte Kostendeckung und politische Entscheidungen einen Einfluss auf den Preis, hieß es in einer Mitteilung.

Auch Abonnements oder spezielle Angebote, etwa für Senioren oder Berufstätige, seien nicht untersucht worden. Hier lohne es sich für die Reisenden, genauer hinzusehen, sagte ein ADAC-Sprecher. Auch bei der Buchung über das Smartphone können man mitunter sparen. (dpa/ls)