ÖPNV

Auswirkungen auf Fahrgäste gering halten

NRW-Verkehrsminister Krischer fordert Mindestangebot im Schienenverkehr und bessere Kommunikation bei Fahrtausfällen
26.07.2022

Die Verkehrsunternehmen sollen bei Verspätungen und Zugausfällen besser informieren.

Nach dem Komplettausfall mehrerer Bahnlinien im Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen seit dem Wochenende hat Landes-Verkehrsminister Oliver Krischer Konsequenzen gefordert. „Die erhöhten Krankheitsstände, die Urlaubszeit und der große Zuspruch durch das 9-Euro-Ticket stellen die Beteiligten sicherlich vor große Herausforderungen. Trotzdem müssen bei Problemen wie jetzt die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich gehalten werden“, sagte Krischer.

Zwingend seien frühzeitige und aktuelle Informationen über Ausfälle und Ersatzverkehr, so der Minister. Immerhin: Die Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde rechnen für die kommenden Tage mit einem weitgehend fahrplangetreuen Angebot. Allerdings seien aufgrund der nach wie vor hohen Krankenstände einzelne Zugausfälle auf verschiedenen Linien nicht auszuschließen.

Erste Schritte zur Lösung vereinbart

Krischer habe sich von den Unternehmen ein umfassendes Bild der aktuellen Personalsituation im Schienenverkehr geben lassen. Er habe erste Schritte vereinbart, um solche Problemlagen künftig zu vermeiden. Dazu gehören die Verbesserung der Kommunikation und der Reaktionszeiten im Krisenfall, Vorbereitung von Mindestbedienungs-Fahrplänen, Verbesserung der Möglichkeiten, kurzfristig Busersatzverkehre bereitzustellen und eine Ausbildungsoffensive zur Vergrößerung der betrieblichen Einsatzreserven.

Minister Krischer forderte auch die Bundesregierung auf, das Schienennetz ausreichend zu finanzieren. Das System leide an strukturellen Problemen und Unterfinanzierung. „Hier erwarte ich vom Bund deutlich mehr Maßnahmen und Regionalisierungsmittel, wie es im Koalitionsvertrag des Bundes auch schon vereinbart wurde.“ (wa)