ÖPNV

Baugenehmigung für die Ottobahn

Bei München soll eine Teststrecke für ein schienengeführtes Gondelsystem entstehen, das den Nahverkehr ergänzt.
04.02.2022

Einen Fahrplan gibt es bei der Ottobahn nicht; die Fahrgäste können überall ein- und aussteigen.

Nahe München soll eine Teststrecke für ein schienengeführtes Gondelsystem entstehen. Bei der Ottobahn führen die Schienen in mehreren Metern Höhe an den Straßen entlang. Dafür hat das Landratsamt München nun die Baugenehmigung erteilt. Die knapp einen Kilometer lange Teststrecke entsteht in der Gemeinde Taufkirchen südlich von München.

Die Ottobahn ist ein auf Schienen geführtes Gondelsystem, das in fünf bis zehn Meter Höhe über dem Straßenverkehr fährt. Dabei gibt es keinen Fahrplan. Die Kabinen werden stattdessen per App gerufen.

Ein- und Ausstieg überall auf der Strecke

Ein Algorithmus berechnet in Echtzeit die schnellste Verbindung für sämtliche Gondeln entlang der Strecke. Fahrgäste können zu jedem Zeitpunkt zu- und aussteigen.

„Gerade im Großraum München brauchen wir solche kreativen Ideen, um den Verkehr zu entzerren“, meint Bayern Verkehrsministerin Kerstin Schreyer. „Ich freue mich, dass die Ottobahn Schritt für Schritt Realität wird.“

„Die Erteilung der Baugenehmigung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Realisierung der ottobahn. Jetzt wird es konkret und wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Landratsamts und den Rückhalt durch das bayerische Verkehrsministerium", so Marc Schindler, Geschäftsführer der Ottobahn.

Klare Roadmap

Für die Ottobahn besteht laut Unternehmensangaben eine klare Road Map: Mitte März soll der erste Spatenstich in Taufkirchen sein. Die Strecke wird 900 Meter lang sein. Auf dem Oval werde in der zweiten Jahreshälfte zunächst ein Fahrzeug den Betrieb aufnehmen. Später sollen es fünf sein, die 100.000 Streckenkilometer abspulen sollen. Diese Tests seien eine wesentliche Voraussetzung für eine Betriebsgenehmigung, die bereits vom TÜV Süd begleitet wird. (wa)