ÖPNV

Bayern unterstützt Probebetrieb von Wasserstoffzug

Das Siemens-Fahrzeug soll zunächst auf der Strecke zwischen Augsburg und Füssen getestet werden. Erste Sonderfahrten wird es 2023 geben.
14.07.2021

Wsserstoffzüge verursachen keine Abgase und kommen ohne Oberleitungen aus.

Die Bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft und Verkehr finanzieren den Probebetrieb mit einem wasserstoffbetriebenen Zug von Siemens Mobility im Freistaat. Der zweiteilige Triebzug soll unter anderem auf der Strecke Augsburg - Füssen getestet und ab Mitte 2023 eingesetzt werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Der Pilotbetrieb im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) ist auf zunächst 30 Monate angelegt. Der Wasserstoff-Zug wird in dieser Zeit in Augsburg stationiert. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Spitzenvertreter von Siemens Mobility und der Bayerischen Regiobahn (BRB) haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Aiwanger sieht die Entwicklungspartnerschaft als einen weiteren wichtigen Baustein der bayerischen Wasserstoff-Strategie. „Wir werden in Bayern beweisen, dass mit grünem Wasserstoff Wirtschaft und Klimaschutz unter einen Hut zu bekommen ist“, so der Minister.

Schienenverkehr klimafreundlich machen

Kerstin Schreyer betont, dass Wasserstoff ergänzend zur direkten Stromnutzung durch seine vielfältigen und flexiblen Anwendungsbereiche das Potenzial habe, auch den Bereich des Schienenverkehrs zukünftig vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.

Arnulf Schuchmann, technischer Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, erläutert, dass man als Teil der Transdev-Gruppe große Erfahrung mit alternativen Antrieben im Busbereich habe. Es sei aber bei Weitem nicht damit getan, den Wasserstoffzug aufs Gleis zu setzen, vielmehr müssten im laufenden Betrieb viele Aspekte beachtet werden. Sicherheitsauflagen müssen umgesetzt werden, Schulung der Mitarbeitenden, die Betankung des Fahrzeugs, die Strecken, auf denen es unterwegs sein soll und viele weitere Aktivitäten hätten bereits begonnen.

Reichweite von bis zu 800 km

Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo Plus H-Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Er soll auf oberleitungsfreien Strecken fahren und hat laut der Mitteilung eine Reichweite von bis zu 800 km. Die Hauptkomponenten der Wasserstofftraktion sind zwei auf dem Dach montierte Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien neuester Generation der Firma Saft. Das Fahrzeug soll im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Erste Sonderfahrten in Bayern sind für das Jahr 2023 geplant, bevor das Fahrzeug im Januar 2024 den offiziellen Passagierbetrieb aufnimmt. (amo)