ÖPNV

Bike-Sharing: Leipzig ändert den Modus

Der Kooperationspartner der Leipziger Verkehrsbetriebe, Nextbike, öffnet das Verleihsystem jetzt hin zu einer flexiblen Rückgabe. Zudem wird ein neues Leihfahrrad-Modell eingeführt.
05.09.2018

Das neue Nextbike fährt geschwind (v.l.): Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe sowie LVV-Geschäftsführer, Oberbürgermeister Burkhard Jung und Nextbike-Gründer Ralf Kalupner.

Leipzig ist Bike-Sharing-Lab! Schließlich hat Nextbike, größtes europäisches Unternehmen im Bike-Sharing-Markt, seinen Sitz in Leipzig. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) kooperieren seit 2009 mit dem Pionier. Nun wird in Leipzig der Sharing-Modus leicht geändert: Bislang gab es nur ein stationsbasiertes Fahrradverleihsystem.  In der Neukonzeption wird nun ein sogenanntes Hybridsystem ausgerollt, ein Mix aus fest definierten Verleihstationen und Flexzone. Das stationsbasierte Fahrradverleihsystem ist nun um die flexible Rückgabe ergänzt worden.

Gleichzeitig hat der Betreiber Nextbike sein neues Verleihfahrrad-Modell vorgestellt: Eco-Bike. Rund 1000 Räder sind jetzt in Leipzig verteilt worden. Die Räder sind leichter und wendiger als ihre Vorgänger, heißt es. Wichtigste Neuerung ist ein smartes, fest am Rahmen installiertes Schloss, welches per App, RFID-Karte oder NFC geöffnet werden kann. Via GPS kann der Standort abgerufen werden, sodass den Nutzern immer die in unmittelbarer Nähe verfügbaren Räder angezeigt werden. Ein Bewegungsprofil wird aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erstellt.

Hybridsystem nur möglich mit GPS-Ortung

Die GPS-Ortung ist auch die technische Basis für das sogenannte Hybridsystem. In der Standortkarte der App oder unter www.nextbike.de/leipzig ist nun genau zu sehen, auf welchen öffentlichen Flächen die flexible Rückgabe möglich ist: In den blau markierten Straßen, an Nextbike-Stationen sowie an LVB-Mobilitätsstationen ist die Rückgabe ohne Aufpreis möglich. In der pink markierten Zone kostet die Rückgabe einen Euro Aufpreis. Der Basistarif, ein Euro pro 30 Minuten, ist weiterhin gültig.

Außerhalb der blauen und pinken Zone ist die Rückgabe nicht gestattet und wird automatisch mit mindestens  20 Euro Servicegebühren berechnet. "Leipzig ist unser Labor, hier probieren wir alle Neuheiten aus", erklärt Nextbike-Geschäftsführer Ralf Kalupner. "Der Testbetrieb ist super gelaufen. Die Nutzung hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat verdreifacht und die Leute haben gelernt, wo sie die Räder abstellen sollen beziehungsweise wo nicht. Sukzessive werden wir den Fuhrpark noch weiter ausbauen und auch außenliegende Stadtbezirke anbinden."

Öffentliche Fahrradverleihsysteme sind Daseinsvorsorge

Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung: "Wir sind sehr stolz, dass sich aus unserer Stadt heraus ein solch nachhaltiger Mobilitätstrend weltweit verbreitet hat. Öffentliche Fahrradverleihsysteme sind Daseinsvorsorge und eine einfache Lösung für Verkehrsprobleme. Innerstädtisch kommt man per Rad am schnellsten von A nach B."

Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe sowie LVV-Geschäftsführer: "Als Mobilitätsdienstleister freuen wir uns über starke, lokale Partner und binden diese in unsere Mobilitätsplattform ein. Das Bike-Sharing ist fester Bestandteil in Leipzig mobil. Zum Start der neuen Saison im Frühling 2019 stehen auch in der Leipzig mobil-App die neuen Funktionalitäten, die Nextbike bietet, bereit."

Für Nextbike arbeiten mittlerweile über 300 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist in 25 Ländern aktiv. (al)