ÖPNV

Bonn: Verkaufsstart für das Klimaticket

Neukunden der Stadtwerke Bonn können sich freuen. Sie können eines von 17.000 Klimatickets erwerben. Bestandskunden kommen bislang nicht in den Genuss des günstigen Tickets.
12.12.2018

Ein Euro pro Tag: Bonn startet den Verkauf des Umwelttickets.

Genau 365,04 Euro kostet das vergünstige Jahresticket für Neukunden, die innerhalb der Bonner Stadtgrenzen Busse und Bahnen für ein ganzes Jahr nutzen wollen. Wer bereits Kunde der Stadtwerke Bonn (SWB) ist, muss für dieselbe Leistung 987,60 Euro im Jahr ausgeben. 160 Bestellungen gingen bereits an ersten Verkaufstag ein. „Die müssen nun natürlich alle geprüft werden“, sagte SWB-Sprecherin Veronika John. Nur wer in den vergangenen zwölf Monaten kein Vertragskunde war, kann das vergünstigte Ticket erwerben.

Die SWB können 17.000 Klimatickets ausgeben. Diese Zahl ist an die Fördersumme gebunden, die der Bund zur Verfügung stellt. Das Angebot wurde auf Neukunden begrenzt, weil bei den SWB die Befürchtung aufkam, es werde kaum Umsteiger vom Auto auf den Nahverkehr geben, wenn jedermann den Zugriff auf ein Klimaticket hätte. Diese Deckelung hatte Kritik der Bonner Rathausopposition ausgelöst. Auch der Vorsitzende des Bonner Planungsausschusses, Rolf Beu (Grüne), und der SPD-Stadtverordnete Gabi Mayer äußerten Unverständnis.

Bestandskunden werden auch bedacht

Übertragbar auf eine andere Person ist das Ticket nicht. Es ist weder kombinierbar mit den Tickets benachbarter Nahverkehrsversorger noch mit dem für Nordrhein-Westfalen erhältlichen „Einfachweiter-Ticket“. Dafür können Abonnenten montags bis freitags ab 19 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen bis zu drei Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kostenlos mitnehmen sowie eine zusätzliche Person, die älter ist als 14 Jahre. Auch ein Fahrrad darf dann mitgenommen werden.

Bonn ist eine von fünf Städten, die am Modellversuch „Lead City“ teilnimmt. Die Stadt beteiligt sich mit 2 Mio. Euro an dem Projekt und hat Pläne, die allen Fahrgästen – auch den Bestandskunden – zugutekommen sollen. Neben den vergünstigten Tarifen sind dabei auch Taktverdichtungen geplant. Ein weiterer Teil des Geldes soll ins betriebliche Mobilitätsmanagement fließen. Die Stadt erarbeitet mit Unternehmen gemeinsam Strategien, wie Verkehrsströme während der Hauptverkehrszeiten entlastet werden können. (sig)