ÖPNV

Ein-Euro-Ticket kommt – aber nur auf's Mobiltelefon

Die Stadtwerke Biberach bieten ab 2019 neue, günstige Bustarife an. Das so einprägsame Ein-Euro-Ticket gibt es aber nur als Handyticket.
09.10.2018

Smartphone dabei? ein-Euro-Tickets verkauft in Biberach der Busfahrer nicht.

Für einen Euro mit dem Stadtbus durch ganz Biberach – ab dem 1. Januar 2019 wird das möglich sein. Fahrscheine werden für das neue Angebot allerdings nicht ausgegeben, sondern es werden lediglich virtuelle Tickets auf das Smartphone des Bestellers versandt, der code wird an jeder Bustür erkannt. Bürger, die kein Mobiltelefon haben oder haben wollen oder sich ein solches Gerät nicht leisten können, gehen beim Ein-Euro-Ticket vorerst leer aus.

Anstelle eines Tickets auf Papier wollen die Stadtwerke Biberach ab dem nächsten Jahr eine „Handyticket-Sprechstunde“ anbieten. Die Problematik, dass nicht jeder Mensch in Biberach und anderswo – ein solches Telefon sein eigen nennt, bleibt jedoch. Denn bei einer Kontrolle muss jeder ein gültiges Ticket vorzeigen können, ohne Ausnahme. Handymuffel bleien also auch in Zukunft außen vor.

Der Busfahrer verkauft Zwei-Euro-Tickets, aber kein Ein-Euro-Ticket...

Dass die Stadtwerke die Ein-Euro-Tickets nicht in Papierform beim Busfahrer verkaufen, hat seine Gründe im Fahrplan. „Wir rechnen mit der Einführung des Ein-Euro-Tickets mit einer erhöhten Nachfrage“, erläutert Helmut Schilling, Teamleiter ÖPNV bei den Stadtwerke Biberach. Müssten die Busfahrer diese Tickets einzeln kassieren und ausdrucken, bestehe die Gefahr, dass die Stadtbusse dabei zu viel Zeit verlieren: „Wir haben auch die Verantwortung, pünktlich zu sein und eine Pünktlichkeitsdiskussion wollen wir nicht haben.“

Trotz dieser interessanten Begründung können auch Kunden ohne Handy die Biberachr Busse günstig nutzen. So kostet die Tageskarte, die der Busfahrer verkauft, nur zwei Euro. Und wer sich eine Jahreskarte für den Stadtverkehr kauft, die es ab Ende November im Vorverkauf gibt, bezahlt 158,70 Euro – das sind 13,22 Euro pro Monat. Und das alles ganz ohne Smartphone. (sig)