ÖPNV

Förderung bringt Tempo in Tübinger Elektrobus-Pläne

Eine Zusage des Bundes über fast 14 Millionen Euro ermöglicht einen Großauftrag für 44 neue Fahrzeuge.
21.10.2022

Ein Elektrobus fährt über die Neckarbrücke in Tübingen.

Eine Förderzusage des Bundes bringt Tempo in die Elektrifizierung der Tübinger Elektrobus-Flotte: Die Stadtwerke Tübingen (swt) haben sich erfolgreich um Zuschüsse beworben. Ab 2023 sollen nach und nach 44 neue E-Busse nach Tübingen rollen. Die Universitätsstadt kommt damit im Sektor Mobilität deutlich schneller den Klimaschutzzielen 2030 näher.

Das Bundesverkehrsministerium hat Tübus rund 13,8 Millionen Euro zugesagt. Förderfähig sind maximal 80 Prozent der Mehrkosten für E-Bus-Beschaffungen und 40 Prozent der Kosten für die Ladeinfrastruktur. Geplant ist die Anschaffung von elf Solobussen und 33 Gelenkbussen.

Großer Sprung für die Elektrifizierung

Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen, sagt: „Bislang haben wir beim TüBus die Umstellung der Busflotte auf nicht-fossile Antriebe kontinuierlich über viele Jahre hinweg in kleinen Schritten vorangebracht. Jetzt ermöglicht uns die Förderung des Bundes mit 44 neue E-Bussen in den nächsten Jahren einen richtig großen Sprung in Richtung eines klimafreundlichen und zum Großteil elektrifizierten ÖPNV in Tübingen.“

TüBus hat in den vergangenen Jahren sukzessive die Busflotte modernisiert und auf teil- und vollelektrische Fahrzeuge umgestellt. Der erste rein elektrische TüBus feierte Ende 2019 seine Premiere. Jahrelang waren unterschiedlichste E-Bus-Modelle auf ihre Tauglichkeit für die anspruchsvolle Tübinger Topografie getestet worden. Inzwischen fahren zwei weitere E-Busse und 26 Hybrid-Linienbusse durch die Stadt.

Die nächsten Etappen stehen fest

Für das nächste Jahr steht schon die nächste Zwischenetappe fest: Die vier ersten E-Solobusse aus dem Bundesförderprogramm sollen 2023 kommen. Zusätzlich, voraussichtlich bereits im zweiten Quartal 2023, sind sechs neue E-Gelenkbusse geplant, die über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert wurden. Vier ebenfalls über das GVFG geförderte elektrische Mini-Busse wurden bereits vor Kurzem geliefert.

Ab 2024 stehen die Zeichen endgültig auf Beschleunigung: Wesentlich schneller als bislang angenommen, kann die TüBus-Flotte zu großen Teilen elektrifiziert werden. Bis Ende 2025 könnten zwischen 50 und 75 Prozent der 80 Fahrzeuge umfassenden Flotte rein elektrisch fahren. Voraussetzung ist eine entsprechende Verfügbarkeit an E-Bussen am Markt in den kommenden Jahren.

Die dafür benötigte Ladeinfrastruktur muss erst noch im Detail geplant werden. Hinzu kommt noch die Ertüchtigung des Stromnetzes. An welchen Standorten in Tübingen Ladeterminals entstehen werden, ist auch Teil der strategischen Linien- und Verkehrsplanungen bei TüBus. (wa)