ÖPNV

Kassel: KVG setzt auf Elektrobusse im Linienverkehr

Die KVG erneuert ihre Busflotte und plant die Neubeschaffung von zwölf Elektrobussen. Zugleich wird eine Infrastruktur mit Ladestationen aufgebaut.
18.04.2019

Elektrobusse sind die Zukunft, davon sind die KVG und ihr Aufsichtsrat überzeugt. Im Bild ein E-Bus der KVG vor der Kasseler Löwenburg.

Der Anteil der emissionsfrei fahrenden Elektrofahrzeuge der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) steigt. Die neuen Busse sollen – wie auch die Straßenbahnen der KVG – mit sauberem Naturstrom der Städtischen Werke fahren. Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender, freut sich: „Wenn wir die klimapolitischen Ziele erreichen möchten, geht kein Weg an E-Mobilität vorbei. Sie ist wichtig für die Umwelt und der richtige Weg. Eines unserer strategischen Ziele ist es, die Mobilitätswende in Kassel zu gestalten.“

Um einen langfristigen Systemwechsel mit Augenmaß vorzubereiten, sei es richtig, dass die KVG bei ihrem Erneuerungsprogramm auch Elektrobusse beschafften, so Geselle weiter. Seit 2015 erneuert die KVG ihre komplette Busflotte, da die durchschnittliche Betriebsdauer eines Busses bei rund zwölf Jahren liegt und ein Großteil des Fuhrparks in den kommenden Jahren dieses Alter erreicht. Aktuell fahren im KVG-Netz 80 Busse, 78 Trams und acht Beiwagen.

E-Mobilität als Zukunftschance für den ÖPNV

Der KVG-Vorstandsvorsitzende Michael Maxelon erläuterte: „Aus betrieblichen Gründen können wir nur schrittweise auf E-Mobilität umstellen. So ist die Reichweite der verfügbaren Fahrzeuge noch immer relativ gering, aber inzwischen ausreichend. Erfreulicherweise haben Bund und Land attraktive Förderprogramme für die notwendigen Investitionen aufgelegt.“ Für eine mögliche Förderung erarbeite die KVG gerade eine Projektskizze zur Beschaffung der Elektrobusse. Ob es gelingt, eine Förderzusage zu erhalten, wird sich gegen Ende 2019 entscheiden.  

Bei den Investitionen müsse aber nicht nur die Anschaffung der Fahrzeuge betrachtet werden. Vielmehr müsse auch in die notwendige Ladeinfrastruktur investiert, die Werkstattausstattung angepasst, die Lagerhaltung erweitert und das Personal geschult werden. „Aber das ist eine Investition in die Zukunft und eine Investition für unsere Kunden. Denn wir sichern langfristig nicht nur den Bestand des ÖPNV, sondern vor allem die hohe Qualität, die wir in Kassel und Nordhessen unseren Fahrgästen bieten“, so KVG-Vorstand Thorsten Ebert.

KVG setzt auf einen Mix aus Antrieben

Die Entwicklung der Elektromobilität sei heute vor allem vom Individualverkehr, also vom Auto getrieben. Und derzeit könnten Innovationsschübe in immer kürzeren Abständen beobachtet werden. Auch andere Antriebstechnologien wie Brennstoffzellen würden sich ständig weiterentwickeln. „Wir freuen uns, dass die KVG zukünftig auf E-Busse setzen wird und in ihr Angebot integriert. Aber wir werden auch die weitere Entwicklung anderer Techniken und neuer Mobilitätsangebote verfolgen“, ergänzt Verkehrsdezernent Dirk Stochla.

Außerdem wird die Kasseler Verkehrsgesellschaft 31 moderne Dieselbusse der neuesten Norm Euro VI mit extrem geringem Schadstoffausstoß beschaffen. Der Aufsichtsrat der KVG hat beschlossen, dass sich die KVG auf entsprechende Förderprogramme des Bundes und des Landes Hessen bewirbt. Die ersten neuen Diesel-Busse sollen Anfang 2021 ihren Betrieb aufnehmen, für die Elektrobusse ist das Jahr 2022 geplant. (sig)