ÖPNV

Nahverkehrs-Rettungsschirm auch 2022 nötig

Der VDV warnt: Pandemiebedingt drohen auch kommendes Jahr fehlende Fahrgeldeinnahmen in Milliardenhöhe.
11.11.2021

Dem Nahverkehr werden auch 2022 Einnahmen fehlen.

Bus- und Bahnunternehmen müssen wegen Corona auch im kommenden Jahr mit Einnahmerückgängen in Milliardenhöhe rechnen. Darauf weist der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hin. Der Verband fordert daher von Bund und Ländern, den Rettungsschirm zur finanziellen Unterstützung der Branche aufgespannt zu lassen. Damit sollen die prognostizierten Verluste von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro ausgeglichen werden.

„Die vierte Corona-Welle rollt“, darauf weist VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff hin. Damit sei klar, dass die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen auch im kommenden Jahr angespannt bleiben werde. „Wir sind auf einem guten Weg, um die Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückzuholen“, so Wollf. Hierfür habe die Branche massive Anstrengungen unternommen. Mit den nun wieder stark steigenden Inzidenzen und den damit verbundenen Einschränkungen werde aber die weitere Fahrgastrückgewinnung ausgebremst.

Fahrgastzahlen zwischen 70 und 80 Prozent

Die Unternehmen fahren, wie politisch gewünscht, immer noch nahezu 100 Prozent des Angebots. Dabei liegen die Fahrgastzahlen aktuell bei 70 bis 80 Prozent des üblichen Werts. „Wenn wir davon ausgehen, dass die Nachfrage in den kommenden Wochen und Monaten auf diesem Niveau bleibt oder sogar wieder leicht sinkt, fehlen der Branche im kommenden Jahr zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro an Fahrgeldeinnahmen“, heißt es beim VDV. Dafür brauche es eine Lösung.

Es bestehe, so das VDV-Präsidium, ein breiter gesellschaftlicher Konsens, dass dem ÖPNV eine zentrale Aufgabe beim Klimaschutz im Verkehr zugedacht sei. Ein starkes Angebot auf Schiene und Straße sei dafür Voraussetzung. „Wenn aber die Verluste für die Branche unverschuldet in die Milliarden gehen, dann drohen am Ende sogar Angebotseinschränkungen im Nahverkehr. Das darf nicht passieren und kann auch nicht verkehrspolitisches Ziel von Bund und Ländern sein“, so Wolff abschließend. (wa)