ÖPNV

ÖPNV: Was sich MVG und SWM vom Koalitionsvertrag erhoffen

Der Vertrag adressiere die künftigen Herausforderungen im Mobilitätssektor, loben der SWM und der MVG-Chef. Positiv hervorgehoben wird unter anderem die Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms.
01.12.2021

"Insgesamt geht der Koalitionsvertrag der Ampel in die richtige Richtung. Nun kommt es darauf an, dass auch bei der Umsetzung Tempo gemacht wird": So lautet das Fazit von SWM-Chef Florian Bieberbach und MVG-Chef Ingo Wortmann.

 

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung begrüßt. Dieser stelle zum einen die notwendigen Weichen für eine beschleunigte Umsetzung der Energiewende und bekenne sich zum Ziel, die Klimaneutralität im Jahr 2045 zu erreichen, erklärte der Vorsitzende der SWM-Geschäftsführung, Florian Bieberbach, in einem Pressestatement. Gleichzeitig greife der Vertrag im Mobilitätssektor die wesentlichen Herausforderungen der Zukunft auf.

„Zentraler Knackpunkt für den Erfolg der Energiewende bleibt die Akzeptanz in Bevölkerung und Wirtschaft“, so Bieberbach. Hier sei es an der Politik, allen Beteiligten klarzumachen, dass es keine Alternative zu den jetzt notwendigen Schritten gebe. 

Bieberbach: "50 Prozent Erneuerbaren-Anteile bei der Wärmeversorgung sind sehr ambitioniert"

Voraussetzung dafür, dass  die Energiewende als Ganzes gelinge, sei die Wärmewende: Die geplanten 50 Prozent Erneuerbaren-Anteil bei der Wärmeversorgung sind sehr ambitioniert, wenn man den Status Quo von 14 Prozent betrachtet. Der Koalitionsvertrag nenne aber erfreulicherweise auch das Potenzial der Geothermie. Die SWM arbeiten schon seit 2012 im Zuge ihrer Fernwärme-Vision daran, den Münchner Bedarf an Fernwärme mittelfristig CO2-neutral zu decken, überwiegend aus Geothermie.

Wortmann: "Erhöhung der Fahrgastzahlen als zentrales Anliegen"

Positiv ist die Resonanz auch bei der Münchner Verkehrsgesellschaft. „Die Ampel-Koalition bekennt sich im Mobilitätssektor zur Erreichung der Klimaschutzziele, zu einer starken Schiene und einem leistungsfähigen, wirtschaftlich gesunden ÖPNV. Als zentrales Anliegen ist die Erhöhung der Fahrgastzahlen im ÖPNV zu werten, da dies ein wesentlicher Beitrag für die Erreichung der Klimaziele ist“, betont Ingo Wortmann, Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung.

Sehr erfreulich sei zudem, dass es in 2022 einen weiteren Corona Rettungsschirm für pandemiebedingte Einnahmeausfälle geben soll. „Dies ist elementar, da wir auch im nächsten Jahr noch nicht wieder die Fahrgastzahlen auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie erreichen werden.“

Ein sehr wichtiges Anliegen der SWM/MVG und der gesamten Branche sei auch, dass die Planungs- und Genehmigungsverfahren modernisiert, entbürokratisiert und digitalisiert werden, sowie die personellen und technischen Kapazitäten bei Behörden und Gerichten erhöht werden sollen.

"Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen modernisiert werden"

„Das zentrale Thema der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren war noch nie so stark im Fokus wie im aktuellen Koalitionsvertrag“, verdeutlicht der MVG-Chef. Es sei eine klare Vorgabe, bereits im ersten Jahr der Legislatur die notwendigen Voraussetzungen für Vereinfachungen umzusetzen. „Dies wird helfen, wichtige Infrastrukturvorhaben im ÖPNV schneller zu realisieren und verpflichtet auch alle Akteure, jetzt keine weitere Zeit zu verlieren.“ (hoe)