ÖPNV

Saar-Verkehrsministerin: Attraktiverer Nahverkehr kostet Millionen

Nicht nur im Saarland sollen die "Öffis" attraktiver werden, dass das nicht zum Null-Tarif geht, ist Wirtschaftsministerin Rehlinger bewusst. Sie fordret Mio. Euro für eine Tarifreform.
23.04.2019

Im Saarland debattiert man über eine Tarifreform. Dafür muss das Land allerdings erst einmal tief in die Taschen greifen.

Ein attraktiverer öffentlicher Personennahverkehr im Saarland wird nach den Worten von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) nicht zum Nulltarif zu haben sein. «Am Ende wird es mehrere Mio. Euro brauchen», sagte Rehlinger der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Sie habe eine Reihe von Vorschlägen für eine bessere Tarifstruktur erarbeiten lassen, «damit wir unser Tarifsystem einfacher, attraktiver und günstiger machen für die Nutzer».

Wer sage, dass der öffentliche Nahverkehr wichtig sei, müsse dem auch «Ausdruck dadurch verleihen, dass die notwendigen Gelder dafür zur Verfügung gestellt werden». Dafür haben sich auch die Landtagsfraktionen von CDU und SPD ausgesprochen. Die Verbesserung des Personennahverkehrs sei «ein wesentlicher Baustein in der Verkehrswende, also auch für den Klimaschutz.» Rehlinger fügte hinzu: «Das geht nur mit zusätzlichem Geld im System.» Spätestens für den nächsten Haushalt ab 2021 müsse das Geld zur Verfügung stehen.

Kostenloser ÖPNV ausgeschlossen

Bei Änderungen im Tarifsystem gehe es darum, mehr Nutzer für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Dies funktioniere bereits beim Jobticket, das über den Arbeitgeber erhältlich sei. Das Seniorenticket könne auch attraktiver werden: «Man darf nicht erst ein Hochschulstudium absolvieren müssen, um zu wissen, wie man von A nach B kommt und was es kostet.»

Einen für die Nutzer kostenlosen Nahverkehr wie im benachbarten Luxemburg sieht Rehlinger nicht: «Ich brauche kein revolutionäres Projekt, sondern ich brauche ein evolutionäres Projekt.» Wichtig sei, dass die Zahl der Nutzer im öffentlichen Nahverkehr steige und gleichzeitig auch die Infrastruktur mitwachsen könne. Der kostenlose Nahverkehr nach Luxemburger Muster könne aber «eine Vision sein». (dpa/ls)