ÖPNV

Solingen rüstet auf weitere 32 batteriebetriebene Oberleitungsbusse um

Der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Solingen wird von 2020 an die bereits vier vorhandenen BOB – also batteriebetriebene Oberleitungsbusse – um weitere 32 ergänzen. Das Oberleitungsnetz soll außerdem mit dem öffentlichen Stromnetz für eine intelligente Steuerung verknüpft werden.
05.03.2019

Oberbürgermeister Tim Kurzbach (links) und Geschäftsführer Verkehr der Stadtwerke Solingen Conrad Troullier präsentieren den BOB von Hersteller Solaris.

"Jetzt kommt der BOB in Solingen so richtig in Fahrt", freut sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach über den Förderbescheid des NRW-Verkehrsministeriums. Dieses übernimmt 60 Prozent der Mehrkosten gegenüber der Anschaffung eines herkömmlichen Dieselbusses.

Insgesamt sollen von 2020 an schrittweise bis zu 32 batteriebetriebene Oberleitungsbusse, BOB, neben den bereits vier vorhandenen in der Stadt fahren. Dabei wird das bisherige Dieselhilfsaggregat in den O-Bussen durch eine leistungsstarke Batterie ersetzt. So soll schrittweise der Wechsel der aktuell 50 O-Busse hin zu BOB mit rein elektrischem Antrieb erfolgen. Zudem werde man die Umstellung von Dieselbuslinien auf E-Buslinien mit den neuen elektrischen Fahrzeugen unter lokalen und realen Voraussetzungen prüfen, teilten die Verkehrsbetriebe mit.

BOB auch auf Dieselbuslinien geplant

Konkret habe man direkt nach dem Erhalt des Förderbescheids 16 Gelenkbusse mit 18 Metern Länge beim Hersteller Solaris Deutschland bestellt, die bis 2022 die neuen Fahrzeuge der Reihe Berkhof aus dem Jahr 2000 ersetzen sollen. Im zweiten Schritt wird eine EU-weite Ausschreibung für 16 weitere BOB als Solo-Fahrzeuge mit 12 Metern Länge vorbereitet. 2021 soll dann der Ausbau der Elektromobilität mit diesen zusätzlich 16 rein elektrisch betriebenen Solo-Fahrzeugen starten, die auf Dieselbuslinien in Betrieb gehen sollen, erklärt Geschäftsführer Conrad Troullier.

Das in Solingen schon vorhandene Oberleitungssystem sorgt dafür, dass die Batterien während der Fahrt dynamisch geladen werden – das sogenannte In-Motion-Charging. Da sich die Batterien der neuen O-Busse während der Fahrt unter Draht aufladen, können die Fahrzeuge auf Strecken ohne Oberleitung ebenfalls rein elektrisch betrieben werden, erklärt er.

Ziel: 80 Prozent elektrische Fahrten im ÖPNV

Die CO2-Einsparung liege bei 726 Tonnen pro Jahr, der Dieselverbrauch vermindert sich um 320.000 Liter. Die elektrischen Fahrten sollen sich im Solinger ÖPNV von derzeit gut 65 Prozent auf rund 80 Prozent erhöhen. Außerdem biete die Verknüpfung des Oberleitungsnetzes mit dem öffentlichen Stromnetz eine intelligente Steuerung und die Möglichkeit regenerative Energien einzubinden. (sg)