ÖPNV

Umfrage: Die Hälfte der Saarländer nutzt den ÖPNV nie

Das Wirtschaftsministerium hat gefragt: Die Saarländer haben geantwortet und es zeigt sich – Bus und Bahn können noch kundenfreundlicher werden.
21.09.2018

Luft nach oben: Das Saarland will seinen ÖPNV kundenfreundlicher gestalten.

Wer mehr Fahrgäste gewinnen will, muss wissen, was er verbessern kann. Daher hat das saarländische Wirtschaftsministerium eine repräsentative Befragung in Auftrag gegeben und 1000 Bürger zum ÖPNV-Angebot antworten lassen.

Das Ergebnis ergibt ein gemischtes Bild: Der Fahrplan, die Erreichbarkeit der Haltestellen, die Fahrzeuge an sich und die Freundlichkeit des Personals wurde als positiv bewertet. Der Tarifdschungel überfordert hingegen einige Saarländer: „Die Antworten zeigen, dass vielen das derzeitige Tarifsystem zu kompliziert ist. Die unterschiedlichen Fahrkartenangebote sind nicht bekannt und werden folglich auch nicht angenommen. Hier müssen wir gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen mehr Transparenz schaffen“, erklärt Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger.

"ÖPNV günstiger als PKW"

Fest steht auch: Jeder Zweite nutzt Bus und Bahn nie – „ein recht hoher Wert im Vergleich zu anderen Bundesländern“, betont Rehlinger. Im ländlichen Raum werden die „Öffis“ sogar von noch weniger Menschen genutzt. Die Hälfte der Saarländer findet den ÖPNV allerdings günstiger als das Auto. Auffällig: Wer ihn nicht nutzt, hält ihn – fälschlich – meist für teurer.

Am Freitag befasste sich der Beirat für die ÖPNV-Entwicklungsplanung mit den Umfrageergebnissen. Ziel ist es, das Tarifsystem zu reformieren. Dazu gehört auch, Angebote zu schaffen, die bestimmte Zielgruppen erreichen. Während Schüler, Auszubildende und Arbeitslose am meisten mit Bus und Bahn unterwegs sind, nutzen Berufstätige und Rentner das Angebot kaum. Damit sich das ändert, sollen bis spätesten Januar 2018 Vorschläge zu Tarifveränderungen vorgebracht werden. (ls)