ÖPNV

Umwelthilfe fordert 365-Euro-Ticket

Als „erster Schritt“ soll eine Flatrate für einen Euro pro Tag den gesamten bundesweiten Nah- und Regionalverkehr umfassen.
26.10.2021

Den ganzen Nah- und Regionalverkehr bundesweit soll es für einen Euro pro Tag geben, fordert die Umwelthilfe.

Bereits seit längerem gibt es für den Wiener Nahverkehr ein 365-Euro-Ticket. Inzwischen können zudem in Österreich alle Bürger für 1095 Euro pro Jahr ein Klimaticket kaufen. Dafür können sie landesweit sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr nutzen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nimmt letzteres zum Anlass, auch für Deutschland eine Nahverkehrs-Flatrate zu fordern – für 365 Euro.

Sie „fordert SPD, Grüne und FDP dazu auf, dem österreichischen Vorbild zu folgen“. Die Parteien sollen in den Koalitionsverhandlungen auch für Deutschland ein solches Klimaticket auf den Weg bringen. „Im ersten Schritt“, so die Umwelthilfe, sollte ein bundesweit gültiges Klimaticket für 365 Euro eingeführt werden. Mit diesem Ticket solle man den gesamten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr, also Bus, Bahn und Tram nutzen können.

Klimakrise im Verkehrsbereich angehen

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Im Großraum Wien sind die Menschen mit einem Klimaticket von einem Euro pro Tag mobil mit Bahn, Bus und Tram. Und in ganz Österreich kostet die Nutzung mit einem Flatrate-Klimaticket gerade einmal drei Euro pro Tag. In nur 18 Monaten hat es unser Nachbarland geschafft, ein bundesweit gültiges Klimaticket für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in die Realität umzusetzen. Damit bleibt die Alpenrepublik ihrer Vorreiterrolle nach dem erfolgreichen Start des 365-Euro-Tickets in Wien treu und zeigt, wie die Klimakrise im Verkehrsbereich angegangen werden muss.“

Das Ticket sei eine schnell umsetzbare Maßnahme, um mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. „Nur wenn wir den öffentlichen Verkehr jetzt massiv ausbauen und attraktiver gestalten, kann er Rückgrat für lebenswerte Städte, saubere Luft und weniger CO2 werden“, so Resch.

Stundentakt für den ländlichen Raum

Wichtig sei, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Wohnort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sein können. Der Staat müsse dies auch in Form einer Mobilitätsgarantie sicherstellen. Diese sollte die Zusage eines Stundentaktes für den ländlichen Raum ebenso beinhalten wie die zeitgenaue Abstimmung der Fahrpläne mit Schulstunden.

Die drei Parteien müssen jetzt laut DUH dafür „ausreichend hohe und kontinuierliche Bundesmittel für die Kommunen zur Verfügung stellen“. (wa)