ÖPNV

Wenn die Straße zum Solarkraftwerk wird

... dann hat das Potsdamer Start-up Solmove seine Zukunftsvisionen wahrgemacht – zumindest einen Teil davon. Ein Radweg aus Solarzellen ist nämlich nur der Anfang für die "Straße der Zukunft".
13.11.2018

Jede Menge Power unter den Reifen haben Radfahrer auf dem neuen Solarweg nahe Köln.

In Erftstadt bei Köln radeln Radfahrer seit Montag auf einem ganz besonderen Straßenbelag – rutschfestes Sicherheitsglas. Darunter verbergen sich gut geschützt die PV-Module des ersten Solarradweges in Deutschland.

Die Jungunternehmer von Solmove aus Potsdam haben die "Straße der Zukunft", wie sie ihr Konzept selbst nennen, am Montag im Beisein der Bundesumweltministerin eingeweiht. "Der Trend zum Radfahren ist ungebrochen. Mit dem Solarradweg setzen wir auf eine innovative Technologie, die zugleich Strom erzeugen und im Winter das Eis abtauen kann, um ein sicheres Radfahren zu ermöglichen. Mit solchen Angeboten wollen wir erreichen, dass das Rad zunehmend eine attraktive und gesunde Alternative zum Auto wird", erklärte Svenja Schulze (SPD) in Erftstadt.

E-Autos induktiv laden

Die rund 90 Meter lange und 2,5 Meter breite Solarwegteststrecke soll rund zwölf MWh pro Jahr ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Kaum ist der erste PV-Teppich eröffnet, denken die Tüftler von Solmove schon an weitere Einwicklungsmöglichkeiten ihrer Idee. Solarstraßen könnten Ladestationen für E-Autos und -Räder werden – im besten Fall sogar kabellos durch Induktion. Außerdem soll der PV-Untergrund Lärm absorbieren und Radfahrern im Dunkeln den Weg leuchten.

Bis es soweit ist, muss sich das Projekt im Rahmen des Förderprogrammes der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) "Klimaschutz durch Radverkehr" bewähren. Die Teststrecke soll klären, wie sich der Straßenverkehr auf die Leistung der PV-Anlage auswirkt und wie sich das Konzept in der Praxis handeln lässt. (ls)