Smart City / Energy

450-MHz-Funktechnologie startet planmäßig ab kommendem Jahr

Die Funkversorgung beginnt in drei Bundesländern. Bis 2025 soll der bundesweite Rollout abgeschlossen sein. Der Nutzen der Technologie zeigte sich auch bei der Flutkatastrophe an der Ahr.
22.09.2022

Frederik Giessing ist Geschäftsführer von 450connect.

Auf große Resonanz ist der 450connect Stadtwerke-Tag 2022  bei seiner Premiere gestoßen. Über 250 Teilnehmer informierten sich in Köln über den Aufbau des 450-MHz-Funknetzes und Anwendungen der 450-MHz-Funktechnologie. Diese wird als sichere, hochverfügbare und schwarzfallfeste Kommunikationsplattform insbesondere Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft zur Verfügung stehen.

"Das große Interesse unterstreicht die Bedeutung einer ausfallsicheren Funktechnologie für die Bewältigung von Herausforderungen wie Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung", erklärte Frederik Giessing, Geschäftsführer der 450connect.
 

Er kündigte für das kommende Jahr den Start der Funkversorgung in ersten Regionen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz an. Der bundesweite Rollout mit 1.600 Funkstandorten werde plangemäß 2025 abgeschlossen.

Eon setzt in vielen Bereichen auf 450-MHz

Mit der sicheren Sprach- und Datenübertragung werde die 450-MHz-Funktechnologie die technologische Basis einer zukunftsfähigen Gesellschaft bilden. In einem Erfahrungsbericht über die Hochwasserkatastrophe 2021 verdeutlichte Maik Jansen, Abteilungsleiter Netzbetrieb Strom der e-regio GmbH & Co. KG, wie wichtig eine ausfallsichere Kommunikationslösung für die interne und externe Kommunikation ist.

Nele Franz (Eon) prägte mit dem Begriff "Smartifizierung" den zweiten Themenblock. Im Fokus stand die Integration intelligenter Technologien in die Mittel- und Niederspannungsnetze, unter anderem durch Kommunikationslösungen für Smart Grids und Smart-Meter-Gateways und intelligente Messysteme. Eon plant hier, im Wesentlichen auf 450-MHz zu setzen. Rainer Stock, Bereichsleiter Netzwirtschaft beim Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), berichtete über die aktuelle Situation rund um den Rollout intelligenter Messsysteme. Dem folgte ein Erfahrungsbericht der ArgoNET GmbH, einziger Betreiber von 450MHz-Funknetzen in Österreich, über bereits realisierte LTE-450-Lösungen.

Der Nachmittag gehörte dem Austausch mit den Herstellern von 450-MHz-Endgeräten. "Die schon heute vielfältig verfügbare Hardware ermöglicht das schnelle Fortschreiben der LTE450-Erfolgsgeschichte", schloss Giessing den Kreis zur Keynote von Tanja Utescher-Dabitz, Abteilungsleiterin Betriebswirtschaft, Steuern und Digitalisierung beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die an den zurückliegenden Vergabeprozess erinnert hatte und für eine baldige Verfügbarkeit einer sicheren Datenkommunikation für die Orchestrierung intelligenter Systeme plädiert. (hoe)