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Mehr als die Hälfte unzufrieden mit Digitalangebot von Behörden

Die Mehrheit der Bundesbürger sieht bei der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen Nachholbedarf. Welche Leistungen vor allem in der Corona-Zeit abgerufen wurden, zeigt eine Umfrage von Bitkom.
20.10.2020

"Anliegen wie die An- und Ummeldung von Kraftfahrzeugen, die kaum online verfügbar sind, notgedrungen überwiegend klassisch vor Ort erledigt“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder

Zufrieden äußert sich lediglich etwas mehr als jeder Dritte (35 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 1000 Personen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Die Bürger wurden zudem vor dem Hintergrund der Corona-Krise dazu befragt, inwiefern sie in dieser Zeit Verwaltungsdienstleistungen von Ämtern oder Behörden genutzt haben. Demnach hat seit März 2020 etwas weniger als die Hälfte (44 Prozent) eine solche Dienstleistung in Anspruch genommen.

Welche Leistungen genutzt wurden

Am häufigsten ging es dabei um die Beantragung von Corona-Soforthilfen (16 Prozent) – und das erfolgte ausschließlich digital. Anders war es bei Dienstleistungen, die nicht flächendeckend online angeboten werden: Jeder Neunte (elf Prozent) bestellte eine Personenstandsurkunde, etwa für Geburt oder Ehe, darunter fünf Prozent online. Sieben Prozent beantragten eine Meldebescheinigung, Vier Prozent davon via Internet. Fünf Prozent hatten die An-, Um- oder Abmeldung eines Kraftfahrzeugs zu erledigen, nur ein Prozent machten das auf digitalem Weg. Und ebenfalls fünf Prozent beantragten Kurzarbeit, ausschließlich online.

„In der Corona-Krise hat die Beantragung von Nothilfen und Kurzarbeit gezeigt, dass Verwaltungsdienstleistungen einfach und schnell online angeboten werden können und auch genutzt werden. Dagegen werden Anliegen wie die An- und Ummeldung von Kraftfahrzeugen, die kaum online verfügbar sind, notgedrungen überwiegend klassisch vor Ort erledigt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. (sg)