IT

Sicherheitstraining für Netzbetreiber

Innogy und die israelische Firma Cyber-Gym Europe haben heute in Essen vereinbart, gemeinsam Sicherheitstrainings anzubieten. Dazu soll ein Trainingszentrum in Frankfurt am Main aufgebaut werden.
16.05.2018

Nachdem heute ein Sicherheitsvorfall bei der EnBW-Telekommunikationstochter Netcom bekannt wurde, veröffentlichte Innogy seine Pläne, Netzbetreibern ein Cyber-Sicherheitstraining für den Ernstfall anzubieten. Dazu wurde eine Vereinbarung mit Cyber-Gym Europe abgeschlossen, einer nach eigenen Angaben führender Anbieter von solchen Trainings für kritische Infrastrukturen.

In Frankfurt am Main soll ein Trainingszentrum entstehen, in dem Mitarbeitern von Energieversorgungsunternehmen geschult werden, Angriffe auf sensible Energie-Infrastruktur zu erkennen und abzuwehren. Neben den eigenen Mitarbeitern des Konzerns soll die Einrichtung auch anderen Netzbetreibern, Stadtwerken und Sicherheitsbehörden offenstehen. Das Training soll an die jeweiligen Bedürfnisse und Bedrohungen der Unternehmen und Behörden zugeschnitten werden. die Inbetriebnahme ist noch für das laufende Jahr geplant.

Großes Risiko: Faktor Mensch

Für moderne Unternehmen seien Cyber-Angriffe wahrscheinlich die am schnellsten wachsende Bedrohung. Erfolgreiche Angriffe auf Kraftwerke oder Stromnetze könnten schwerwiegende Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben haben. Laut Martin Uher, CEO von CyberGym Europe sei der Faktor Mensch immer noch das schwächste Glied bei der Abwehr von Cyber-Angriffen. Unternehmen müssen verstehen, dass nicht nur die IT-Experten verantwortlich für den Schutz der Daten und Systeme seien. Mitarbeiter müssten intensiv geschult werden.

Das Trainingsangebot entspreche den Empfehlungen der Netzwerk- und Informationssicherheits(NIS)-Richtlinie der EU Kommission. Mit dem Absolvieren des Trainingsangebotes erfüllen die Teilnehmer die Anforderungen des IT-Sicherheitskatalogs der Bundesnetzagentur nach dem Energiewirtschaftsgesetz. (sg)