IT

Start-ups von Behörden genervt

Nichts finden Gründer so lästig wie Ämter und Behörden, so eine Bitkom-Studie. Es gibt aber noch weitere Faktoren:
14.08.2018

Ob Absatzmöglichkeiten, Infrastruktur oder Arbeitsmarkt – in praktisch allen Bereichen sind die meisten Gründer zufrieden. Mit einer Ausnahme: von Ämtern und Behörden sind Start-ups genervt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 300 deutschen Start-ups.

Rund zwei von drei Gründern (63 Prozent) geben an, dass sie unzufrieden mit der Erledigung amtlicher Angelegenheiten sind, etwa wenn es um den Kontakt zu Verwaltungen geht, die Erreichbarkeit von öffentlichen Stellen oder die dort erbetene Unterstützung.

Behörden können von Start-ups profitieren

Dabei könnten die Behörden von Start-ups direkt profitieren, unterstreicht Bitkom-Präsident Achim Berg: "Es gibt eine ganze Reihe von Gründern, die Ideen für eine digitale Verwaltung haben."

Im Koalitionsvertrag sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, um Start-ups von bürokratischen Aufgaben zu entlasten. Bei den Gründern stoßen sie laut Bitkom auf große Zustimmung. So geben drei Viertel (78 Prozent) an, dass ein One-Stop-Shop für Unternehmensgründungen für ihr Start-up hilfreich wäre. Sieben von zehn Gründern (71 Prozent) sagen dies über den Plan, Start-ups in den ersten beiden Jahren von der monatlichen Voranmeldung der Umsatzsteuer zu befreien. Ebenfalls 71 Prozent befürworten die Pläne für ein digitales Bürgerportal für Unternehmen, in dem alle Verwaltungsleistungen behördenübergreifend miteinander vernetzt werden sollen.

Was noch unzufrieden macht:

Neben der Bürokratie sind Gründer auch mit anderen Standortfaktoren eher unzufrieden: Jeder zweite kritisiert Kosten und Verfügbarkeit von Gewerberäumen sowie den Zugang zu Finanzierungsquellen (je 49 Prozent), gefolgt von lokalen Förderprogrammen (40 Prozent) und der Personalsituation, etwa die Gehälter und die Verfügbarkeit von Fachkräften (37 Prozent).

Besonders zufrieden hingegen sind Gründer mit der Lebensqualität am Standort ihres Start-ups (94 Prozent), dem Marktumfeld wie Zugang zu Kunden und Lieferanten (83 Prozent), der Infrastruktur wie Verkehrsanbindung und Breitbandverfügbarkeit (80 Prozent) sowie dem vorhandenen Netzwerk und der Qualität der Bildungseinrichtungen vor Ort (je 78 Prozent). (sg)