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Studie: Was junge Arbeitnehmer wollen

Hohe Jobwechselbereitschaft bei der Generation Millenials und der Generation Z: Nur 37 Prozent wollen laut einer Deloitte-Studie länger als zwei Jahre beim selben Unternehmen bleiben. International ist die Quote noch höher.
28.05.2018

Multikulturell, offen, flexibel und auch sozial engagiert: So wünscht sich die Mehrheit der Befragten der Deloitte Studie Millennial Survey 2018 ihr Unternehmen.

Die Generation Millenials, also den zwischen 1980 und 1995 Geborenen, sowie die nachfolgende Generation sehen skeptisch in die Zukunft. Nicht nur das Vertrauen in Politik und Gesellschaft sei gering, sondern auch dasjenige in Unternehmen und ihre Lenker. Von Letzteren erwarten die jungen Leute deutlich mehr als reines Profitstreben. Den Ergebnissen des Deloitte Millenial Survey 2018 zufolge präsentieren sich die Vertreter beider Generationen so pessimistisch wie zuletzt vor über vier Jahren.

Gerade einmal 22 Prozent der deutschen Teilnehmer erwarten eine allgemeine soziale und politische Verbesserung. Das sind zehn Prozentpunkte weniger als weltweit. Themen, die die jungen Menschen beschäftigen sind Terrorismus, Klimawandel, kriegerische Auseinandersetzung sowie massive Flüchtlingsbewegungen. Von der Politik sei man enttäuscht, die Unternehmen seien darauf zu Hoffnungsträgern erkoren worden – und enttäuschten offenbar in großen Teilen, bilanziert das Beratungsunternehmen Deloitte.

Schlechtes Zeugnis beim Umweltengagement für Firmen

In Deutschland erwarten demnach um die 40 Prozent der Befragten von ihren Arbeitgebern ein verstärktes Umweltengagement, neue Jobs sowie eine Verbesserung der allgemeinen Situation der Belegschaft. Immer noch ein Drittel oder mehr wünscht sich mehr Anstrengungen der Wirtschaft in der Bildung sowie die Entwicklung neuer Produkte und Services mit weitreichender Wirkung. Erfüllt sieht diese Erwartungen aber nur gerade ein Viertel – in punkto Umwelt sind es sogar lediglich 16 Prozent. Dagegen liegen Erwartung und Wirklichkeit bei neuen Produkten noch am nächsten beieinander mit 36 zu 30 Prozent.

Das gelte auch im Hinblick auf die digitale Transformation und Industrie 4.0. Die Befragten bewerten die maßgeblichen Organisationen aus Wirtschaft sowie Gesellschaft und auch sich selbst schlecht gerüstet. In Deutschland fühlen sich 37 Prozent gut von ihren Unternehmen darauf vorbereitet. Bemerkenswert: je besser die allgemeine Qualifikation ist, umso größer die Skepsis. Auch die Bindungskräfte schwächeln: 32 Prozent der deutschen Teilnehmer gaben an, ihr Unternehmen binnen zweier Jahre verlassen zu wollen, 37 Prozent wollen bleiben. International sind es fast zwei Drittel, nur zwölf Prozent wollen länger bleiben.

Positive Unternehmenskultur und Flexibilität ganz oben

Wichtig sei den jungen Talenten eine positive Unternehmenskultur (64 Prozent) und Flexibilität (58 Prozent).  Ein zunehmend wichtiges Kriterium sei zudem Diversität. Hier bleibe es nach Ansicht vieler internationaler und deutscher Studienteilnehmer nur zu oft beim Lippenbekenntnis. In Deutschland bewertet rund die Hälfte der Befragten ihre Unternehmensführung als vielfältig und offen – und verspüren laut dem Beratungsunternehmen auch deshalb eine höhere Loyalität zur Firma.

"Multikulturell, offen, flexibel und auch sozial engagiert: So wünschen sich die Mehrheit der Befragten 'ihr' Unternehmen", resümiert Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte. (sg)