Die Tübinger Stadtwerke-Kooperation Südweststrom hat ihre Online-Plattform SWS-Connect erweitert und Redispatch 2.0 und den nationalen Emissionshandel (BEHG) als neue Dienstleistungen aufgebaut. Auch die Marktgebietsumstellung im Erdgas habe sie vorbereitet, heißt es in einer Presseaussendung.

Hintergrund ist, dass ab 1. Oktober fast alle Stromversorger am Redispatch 2.0 teilnehmen müssen. Zudem beginnt im Herbst für Erdgasvertriebe der nationale Handel mit CO₂-Zertifikaten. Ferner wird im Oktober die Marktgebietszusammenlegung zum gesamtdeutschen Marktgebiet THE abgeschlossen sein.

Mehr als 1200 Bilanzkreise in Strom-Regelzonen

Nach eigenen Angaben führt Südweststrom in allen deutschen Strom-Regelzonen mehr als 1200 Bilanzkreise. Im Erdgas sind es demnach mehr als 300 Bilanzkreise.

Auf einem eigens geschaffenen Kommunikationsportal sollen Stadtwerke Anlagenbetreibern eine einfach zu bedienende Plattform für die Erfüllung der Meldepflichten für Redispatch 2.0 anbieten können. Neben dieser Plattform und der Bilanzkreis-Beantragung kümmern sich die Energielogistiker im Redispatch 2.0 auch um den Spotmarkt-Zugang, Abrechnungs-Prozesse, Bilanzierung, Einspeise-Prognosen und den Aufbau des Stammdaten-Austauschs.

Dienstleistung BEHG

Was den nationalen Emissionshandel betrifft, will Südweststrom sowohl als Intermediär im Auftrag von Stadtwerken Zertifikate einkaufen als auch die flankierenden Prozesse übernehmen. Dazu gehörten beispielsweise die Registerführung, die Prognosen des Zertifikate-Bedarfs, das Reporting und die elektronische Kommunikation mit der Deutschen Emissionshandelsstelle, heißt es.

Weit fortgeschritten seien die Vorbereitungen für die Marktgebietszusammenlegung im deutschen Erdgasmarkt, führt das Unternehmen aus. Hier habe es gebündelt und automatisiert für 80 Stadtwerke die bisherigen Bilanzkreise auf die THE-Bilanzkreise überführt und die Prozesse in der Marktkommunikation vorbereitet.

Strompreise mit wenigen Klicks kalkulieren

Bereits seit Juli sei das Angebotsmodul auf der Online-Plattform SWS-Connect produktiv, teilt Südweststrom mit. Diese Funktion sei die wichtigste Erweiterung seit dem Start des Portals vor zwei Jahren.

Damit könnten Nutzer bei den Stadtwerken mit wenigen Klicks Preise für Strom- und Gaslieferungen kalkulieren, Zuschläge und Netzentgelte einpreisen und versandfertige Angebote erstellen. Zudem könnten sie Strom oder Erdgas direkt aus dem Angebotsprozess heraus beschaffen, Vertriebsprognosen in die Portfoliosteuerung übertragen und Angebote reporten.

150 Nutzer bei SWS-Connect

SWS-Connect wird nach Angaben der Kooperation mittlerweile bereits von 150 Nutzern in 45 Unternehmen eingesetzt. (aba)