Smart City / Energy

Brennstoffzellen versorgen Rechenzentren mit Strom

In einem EU-Forschungsprojekt ensteht eine neuartige Brennstoffzellenplattform. Sie könnte städtische Stromnetze entlasten.
14.12.2021

Im EU-Forschungsprojekt E2P2 suchen die Partner nach Brennstoffzellen, die als primäre Stromquelle für ein Rechenzentrum dienen können. (Symbolbild)

Das EU-Forschungsprojekts "EcoEdge PrimePower" (E2P2) möchte eine belastbare Stromversorgung von Rechenzentren mit Brennstoffzellen entwickeln. Dazu streben die Partner den Betrieb eines Brennstoffzellendemonstrators an, der als primäre Stromquelle ein Rechenzentrum versorgt, wie das beteiligte Unternehmen Tec4fuels mitteilt.

Das Konsortium besteht aus insgesamt sieben Unternehmen: Equinix, Infraprime, Rise, Snam, Solidpower, Tec4fuels und Vertiv. Es erforscht eine neuartige Integration von Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) mit unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) und Lithium-Ionen-Batterien, heißt es.

Grüner Wasserstoff

Ziel des Projektes ist es, Rechenzentren und andere kritische Infrastrukturen mit zuverlässiger und sauberer Primärenergie zu versorgen. Die Einführung von Erdgas-SOFC als Hauptstromanwendung soll den Weg für den Einsatz von grünem Wasserstoff für Brennstoffzellen ebnen, sowohl für Backup- als auch für Hauptstromsysteme, heißt es weiter.

Die Stromversorgung mit Brennstoffzellen gilt für Rechenzentren als sauberere und leisere Stromversorgungslösung, die den Bedarf der städtischen Stromnetze verringern soll. Sie können direkt auf dem Campus eines Rechenzentrums eingesetzt werden.

Verteilung über Gasnetze

Außerdem eignen sie sich für den Betrieb mit Erdgas, Biogas, Flüssiggas oder grünem Wasserstoff. Der Transport und die Verteilung seien über bestehende Gasnetze möglich, heißt es weiter.

Da es für die on-site-Stromerzeugung in Rechenzentren noch keine Standards gebe, strebt das Konsortium die Entwicklung einer maßgeblichen offenen Norm an. Dies könne die Kommerzialisierung von Brennstoffzellenenergie für Rechenzentren in Europa ermöglichen. Die Europäische Kommission unterstützt das Forschungsprojekt mit 2,5 Mio. Euro. (jk)