Smart City / Energy

Datenbasiert zu optimierten Energiesystemen

Ein Spin-off des renommierten KIT und des Fraunhofer ISE unterstützt Versorger, Netzbetreiber und Gemeinden dabei, ihre Energie- und Klimaziele einfacher, schneller und kostengünstiger zu erreichen.
24.02.2020

Automatisiertes Erkennen und Inventarisieren von Energiesystemen am Beispiel von Photovoltaikanlagen.

Die Energiewende in die Städte zu bringen – darauf zielt Greenventory. Das Start-up bietet Versorgern, Netzbetreibern und Gemeinden hochaufgelöste Daten und Softwaretools zur vorausschauenden Planung eines nachhaltigen Energiesystems. Bei der automatisierten Inventarisierung, Analyse und Optimierung verbindet Greenventory Strom, Wärme und Mobilität.

Das Hightech-Unternehmen ist als Spin-off aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hervorgegangen. Ziel der Ausgründung mit Sitz in Freiburg ist „Data-driven decision support in energy“.

Analyse mit KI

Mit Daten und Softwaretools leistet Greenventory eine zeitlich und räumlich hochaufgelöste automatisierte Inventarisierung, Analyse und Optimierung von kundenspezifischen Energiesystemen. Die Lösung trägt verschiedene Datenquellen wie Satellitenbilder, statistische Daten, Klimadaten und Daten aus dem Internet of Things automatisiert zusammen. Anschließend analysiert sie die Informationen mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI), reichert sie an und verknüpft sie mit Energie-Simulationsmodellen.

So schafft die Lösung eine spezifische, räumlich und zeitlich hochaufgelöste Datenbasis für das Energiesystem. Diese Datenbasis enthält alle energierelevanten Gebäudeparameter, bezieht die Netzinfrastruktur sowie Potenziale für Photovoltaik, Windkraft und Biomasse ein. Synthetische Profile berücksichtigen Verbrauch und Erzeugung. In einer ganzheitlichen Systemanalyse betrachtet Greenventory Wärme, Strom und Mobilität gemeinsam.

Keine Netzverstärkung notwendig

„Wir zeigen unseren Kunden individuell, wie sie Energie effizienter nutzen, den Anteil regenerativer Quellen erhöhen und diese Verbesserungsmöglichkeiten transparent kommunizieren können“, erklärt Kai Mainzer, einer der Start-up-Gründer und ehemaliger Leiter der Gruppe Erneuerbare Energien und Energieeffizienz am Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT.
 
Die von Greenventory bereitgestellte Datenbasis kann als Grundlage für eine zeitreihenbasierte Netzplanung dienen: So können Unternehmen und Gemeinden Technologieszenarien und künftige Versorgungskonzepte schon früh in die Planung einbeziehen, was nachträgliche Netzverstärkungen überflüssig machen kann. Planer und Besitzer von Immobilien können darüber hinaus Konzepte nach eigenen Zielkriterien vorgeben, beispielsweise CO2-Neutralität. In einer Optimierungsrechnung lässt sich dann für jedes Gebäude der kostengünstigste Transformationspfad zum gewünschten Ziel berechnen. So lassen sich Energieversorgungs- und Klimaschutzkonzepte, beispielsweise für Produktionsstandorte, Händlernetze oder Quartiere, in deutlich kürzerer Zeit und deutlich höherer Qualität als bisher erstellen.

Die Software von Greenventory wurde bereits in mehr als 20 Projekten mit Energieversorgern, Netzbetreibern und Städten erfolgreich eingesetzt. Für ihre innovativen Ideen haben die drei Gründer Kai Mainzer, David Fischer und Sven Killinger mehrere Preise erhalten. (hp)