Eon: Künstliche Intelligenz wird eine Schlüsselrolle im Energiesystem der Zukunft einnehmen
„Digitalisierung und KI betrifft als Querschnittsthematik viele Aspekte unserer alltäglichen Arbeit und wird in Bezug auf Relevanz weiter zunehmen“, erklärte Eon gegenüber der ZfK. Die Relevanz digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz sei nicht erst deutlich geworden, seitdem bei dem Konzern dafür ein eigenes Vorstandsressort geschaffen wurde.
Der Einsatz beziehungsweise die Erprobung und Erforschung von Künstlicher Intelligenz umfasst bei Eon sowohl die beiden Geschäftsfelder Energie-Infrastruktur und Kundenlösungen. Generative KI wird außerdem zur Unterstützung der Mitarbeitenden und zur Verbesserung von Kundenschnittstellen eingesetzt.
Konkrete Einsatzfelder:
Auf dem Weg zu einem ganzheitlich digitalisierten Unternehmen haben die Mitarbeiter Zugriff auf eine interne ChatGPT-Variante, die als virtueller und sicherer Sparringspartner dient. „In einer internen Umgebung, die den Richtlinien des Unternehmens für Datenschutz, IT und Cybersicherheit entspricht, können ab sofort alle 74.000 Eon-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Funktionen und das energiespezifische Wissen der neuen KI-Kollegin zugriefen“, erklärte ein Pressesprecher.
Eon GPT unterstützt zum Beispiel bei Recherche-Tätigkeiten, der Textverarbeitung und dient den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als virtueller Sparringspartner bei energiewirtschaftlichen Fragestellungen.
Kundenanwendung: Eon Rooftop
Privat- und Geschäftskunden können schon heute auf den Eon-Internetseiten über die digitale App, den Eon PV-Rechner, prüfen, welches Solarpotenzial ihr Dach bietet. „Diese Anwendung haben wir mit Hilfe von KI so weiterentwickelt, dass die Kunden nur noch so die Adresse eingeben müssen, um ihr Solarpotenzial zu ermitteln - den Rest übernimmt die KI. Der Rollout ist zeitnah geplant“, heißt es bei Eon.
Die KI nutzt in Zusammenarbeit mit Microsoft modernste Computer-Vision-Technologie und Satellitendaten, um das Solarpotenzial eines jeden Gebäudes in Europa abzuschätzen.
Netzgesellschaft: Drohnenbilder
„Bei unseren Netzgesellschaften sind Drohnen bereits für unterschiedliche Anwendungsfälle im Einsatz“, so Eon. Sie erzeugen unter anderem hochauflösendes Bildmaterial für KI-Anwendungen, wie die automatisierte Erkennung von Schäden. Auf Inspektionsbildern, die mit teilautomatisierten Drohnen aufgenommen werden, identifiziert Eon schon heute mit KI-basierter Software zum Beispiel die Bauteile von Masten.
„Die KI bewertet dann, ob ein Bauteil defekt ist. Mithilfe von Drohnen können wir Daten über unser Netz schneller und standardisierter generieren und diese Daten dank KI noch genauer verwerten und auswerten.“
Nutzen der KI
Künstliche Intelligenz wird eine Schlüsselrolle im Energiesystem der Zukunft einnehmen“, ist sich Eon sicher. Nicht nur, um die Energiewende im Rahmen des Alltagsgeschäfts voranzutreiben, brauche es digitale Lösungen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Auch tägliche Arbeitsroutinen der Mitarbeitenden können demnach durch den Einsatz generativer KI unterstützt werden. Zum Beispiel im Zusammenhang mit Recherche-Aufgaben und bei der Textverarbeitung.
Reaktion der Mitarbeiter auf KI
Bei der Belegschaft komme das Thema Künstliche Intelligenz gut an: „Die allermeisten Rückmeldungen, die wir erhalten, sind positiv.“ In Zeiten des Fachkräftemangels werde KI deutlich eher als Chance durch Unterstützung bei Prozessen und Arbeitsabläufen wahrgenommen als als Risiko.
Eon verstärkt sein eigenes Expertenteam im Bereich Künstliche Intelligenz kontinuierlich. Damit wolle man gewährleisten, dass die Technologie für Eon und die Energiewende optimal eingesetzt wird.
Schulungen und Unterstützung
Mit „Digital Empowerment“ fördere und etabliere man ein lebenslanges Lernen mit dem Ziel, nachhaltig und konsequent an der Qualifizierung der Mitarbeitenden zu arbeiten. Seit dem Launch von Eon GPT im vergangenen Jahr, bietet Eon beispielsweise kontinuierlich Lern- und Austauschmöglichkeiten an, um ein besseres Verständnis für die Konzepte und Anwendungen der KI zu entwickeln und in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Darüber hinaus sollen Schulungen zur Datenanalyse und -interpretation der Mitarbeitenden helfen, die richtigen Daten für KI-Anwendungen zu identifizieren und zu nutzen. Daneben biete man Trainings für spezifische Aufgaben und zugeschnitten auf Verantwortlichkeiten an. (sg)