LoRaWAN: Erste Sensoren funken im Tecklenburger Land
Die ersten Sensoren senden bereits ihre Signale über LoRaWAN. In den kommenden Wochen werden an weiteren Standorten in den sieben Stadtwerke-Kommunen die entsprechenden Antennen samt Gateways aufgebaut. Insgesamt werden etwa zwölf Standorte für die Gemeinden und Städte der Stadtwerke Tecklenburger Land – nämlich Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln – benötigt.
Im ersten Schritt nutzt die SWTE Netz das Netzwerk für den internen Bedarf. Eine Antenne samt Gateway steht etwa auf dem Rathaus in Riesenbeck. Sie empfängt Signale einer Ortsnetzstation im Stromnetz.
Einsatz vor allem zur Netzüberwachung
„Mit Hilfe der verbauten LoRaWAN-Sensorik ist es uns möglich, die Plausibilität berechneter Stromwerte in einer solchen Station live zu prüfen und gegebenenfalls daraus Handlungsmaßnahmen für eine Netzoptimierung zu erkennen. Neben Daten zu Temperatur- und Feuchtigkeitswerten bekommen wir außerdem über einen Türkontakt einen Alarm, sobald sich jemand Zugang zur Station verschaffen möchte“, erklärt Felix Schwerter, Asset Manager bei der SWTE Netz und zuständig für das Projekt LoRaWAN. Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land setzt die Technologie vor allem in der Netzüberwachung ein.
SWTE Netz schafft Grundlage für smarte Quartiere
Doch LoRaWAN kann mehr: „Mit dieser Technologie lassen sich vollständige smarte Quartiere entwickeln“, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. Von der Parkraumbewirtschaftung bis zum Türkontakt, von der Kontrolle von Füllständen in Trinkwasserspeichern bis zu öffentlichen Abfallbehältnissen – viele Anwendungsfälle sind möglich.
Ein Beispiel: Wenn die Feuerwehr sicherstellen möchte, dass ihre Zufahrt rund um die Uhr frei ist, genügt ein entsprechender Sensor im Boden. Wird der mit einem Gateway verbunden, lässt sich von jedem beliebigen Ort aus überprüfen, ob nicht doch ein Fahrzeug dort abgestellt worden ist.
Wie der Aufbau abläuft:
Vor wenigen Tagen haben Mitarbeiter der Firma Beermann ein Gateway auf dem Dach des Ibbenbürener Rathauses aufgestellt. Weitere folgen in Kürze an Standorten in Mettingen und Hörstel. Nach Abschluss der Montagearbeiten sollen alle sieben Stadtwerke-Kommunen über die digitale Infrastruktur auf der Grundlage von LoRaWAN verfügen.
„Damit decken wir rund ein Drittel des Kreises Steinfurt ab“, sagt Tobias Koch. Je nach Bedarf könne das Funknetz jederzeit nachträglich verdichtet werden. Übrigens: Die Strahlung, die von den Antennen ausgeht, ist Koch zufolge absolut unbedenklich. Mit maximal 25 Milliwatt weist das LoRaWAN-Funksystem ein Achtel der WLAN-Strahlung auf. Im Vergleich zu Mobilfunknetzen fällt die Strahlung damit um ein Vierzigstel bis zu einem Achtzigstel geringer aus. (sg)