Smart City / Energy

Rollout geht bei Voltaris voran

Lessions Learned: Der Einsatz intelligenter Messsysteme läuft innerhalb der Anwendergemeinschaft des Messdienstleisters auf Hochtouren. Dabei habe man unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.
19.08.2020

Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Zählermontagen in den vergangenen Wochen weitgehend eingestellt.

Im Rahmen des operativen Rollouts rollt Voltaris Ende August weitere 100 intelligente Messsysteme für die Pfalzwerke Netz aus. Insgesamt sollen im Netzgebiet der Pfalzwerke rund 350.000 Zähler gewechselt werden, darunter etwa 290.000 moderne Messeinrichtungen und etwa 60.000 intelligente Messsysteme. Der Rollout laufe innerhalb der Voltaris-Anwendergemeinschaft, der 35 Energieversorger und Netzbetreiber angehören, auf Hochtouren, so der Messdienstleister aus Maxdorf (Rheinland-Pfalz).

Prozesshandbuch als Hilfe

Mit jedem Einbau eines intelligenten Messsystems wachse der Erkenntnisgewinn, so Voltaris. Der Dienstleister orientiert sich dabei am koordinierten Teststufenkonzept des FNN. Anhand eines speziell konzipierten Prozesshandbuchs dokumentiere und werte man alle Arbeitsschritte aus. Das Handbuch diene den grundzuständigen Messstellenbetreibern als Arbeitsgrundlage für den Rollout.

Der Messsdienstleister übernimmt bei den ersten Einbauten die Gerätebeschaffung, die Umsetzung der sicheren Lieferkette der Smart Meter Gateways, die Montage sowie die Inbetriebnahme der intelligenten Messsystems. Parallel werden die Montagefachkräfte und Mitarbeiter im Lager- und Logistikbereich der Stadtwerke-Partner zu „berechtigten Personen für die sichere Lieferkette“ und zu den Montageprozessen geschult. Die Prozesse der Gateway-Administration erfolgen im -Produktivsystem von Voltaris.

Mobilfunkempfang besser testen

Ein stabile und ausreichender Mobilfunkempfang sei für die sichere Übertragung der Messdaten essenziell, betont Voltaris. Bereits in der Planungsphase stelle man daher Stadtwerken auf Wunsch die Providerdaten der Anschlussobjekte zur Einschätzung der Mobilfunk-Empfangsstärke zur Verfügung. Somit könne der Einbau besser geplant werden – zeitlich und auch hinsichtlich der Antennenauswahl. Letztendlich entscheide der Monteur vor Ort anhand eines speziellen Netzscanners, welche Antenne wie zu platzieren ist, um die bestmögliche Verbindung zu erreichen.

Erfahrungen aus Designnetz: 450 MHz Funk

Im Rahmen des Bundesforschungsprojekt Designnetz ist Voltaris im Demonstrationsprojekt EMIL – Energienetze mit innovativen Lösungen – unter anderem zuständig für den Einbau intelligenter Messsysteme einschließlich der Gateway-Administration. Dazu wurde in Freisen (Saarland) ein 450 MHz-Funknetz für energiewirtschaftliche Anwendungen aufgebaut. Hier sind bereits Gateways installiert, die über das 450-MHz-Funknetz angebunden sind.

Die Vorteile des 450-MHz-Frequenzbandes: Es bietet eine gute Gebäudedurchdringung und eine hohe Reichweite. „Durch unsere Arbeit in Designetz haben wir innerhalb der letzten vier Jahre wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns und unseren Kunden jetzt im operativen Rollout zugutekommen,“ berichtet Voltaris-Geschäftsführer Volker Schirra. Die im Projekt aufgebaute Produktiv-Umgebung wurde stetig weiterentwickelt, und die Forschungsergebnisse fließen in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ein, wie zum Beispiel das Steuern über das intelligente Messsystem beim Einsatz von Flexibilitäten und der Einbindung von EEG-Anlagen.

Angebote zum neuen Geschäftsfeld Submetering

Der Messdienstleister treibt zudem die Entwicklung von Mehrwertdiensten voran, insbesondere das Submetering zur automatisierten Heizkostenabrechnung als Dienstleistung für die Wohnungswirtschaft. Derzeit werden die ersten Submetering-Pilotprojekte realisiert. „Nur Energieversorger und Stadtwerke, die sich rechtzeitig als wettbewerblicher Messstellenbetreiber positionieren, werden die Chance haben, im Wettbewerb mit den großen Abrechnungsdienstleistern zu bestehen“, ist sich Voltaris-Geschäftsführer Karsten Vortanz sicher. (sg)