Smart City / Energy

Sigmaringen entwickelt energieautarkes Stadtviertel

Die Stadtwerke Sigmaringen testen mit dem Projekt EQSIG die Energiewende auf einem ehemaligen Kasernengelände. Zu diesem Zweck wurden Partner gesucht – und gefunden.
29.06.2018

Startschuss in Sigmaringen: EQSIG kommt!

Keine Energie mehr von außen – das ist das Ziel. Auf dem Gelände der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen entsteht in den kommenden Jahren ein energieautarkes Quartier, das als Modell für zukünftige Stadt- und Energieplanung stehen kann. Die Energie, die verbraucht wird, soll zu 75 Prozent direkt vor Ort mit überwiegend regenerativen Energien erzeugt werden.

Strom und Wärme sollen auf dem Gelände mit verschiedenen Energiequellen erzeugt werden, dazu gehören Holzhackschnitzel, Solarthermie und Photovoltaik. Die dezentral auf dem Gelände verteilten Kleinkraftwerke bilden zusammen ein virtuelles Kraftwerk, das nach Faktoren wie Verbraucherverhalten, Bedarf, Tages- und Jahreszeiten sowie dem Wetter die Energieerzeugung effektiv steuert.

Kontinuierliches Wachstum, reale Bedingunen

Das EQSIG ist kein starres Gebilde. Zunächst wird die grundlegende Infrastruktur geschaffen. In den kommenden drei Jahren werden die Stadtwerke Sigmaringen 7,4 Mio. Euro auf dem Gelände der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne investieren. 80 Prozent dieser Summe sind von der Nationalen Klimaschutzinitiative über Fördermittel gedeckt. Der weitere Ausbau des EQSIG wird sich kontinuierlich an die zukünftige Nutzung der Konversionsflächen anpassen.

Speziell die Energieversorgung für das interkommunale Gewerbegebiet ist von Interesse, denn hier wird in überschaubarem Rahmen deutlich, wie die Energiewende praktisch umsetzbar ist. Partner des Projekts sind die Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Energieagentur Sigmaringen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, der Nationalen Klimaschutzinitiative und dem Projektträger Jülich (PTJ). (sig)