Smart City / Energy

Smart-City: Neue Maßstäbe bei Parkraumüberwachung

Wie die Digitalisierung auch in kleinen Kommunen gelingt, zeigen die Stadt Flensburg und zwei Kreise aus Schleswig-Holstein: Eine digitale Parkraumüberwachung, die weit darüber hinaus geht.
08.02.2024

Die ersten 55 Bodensensoren zur Parkraumüberwachung in der Smarten Grenzregion wurden auf dem Parkplatz des Veranstaltungshauses Deutsches Haus in Flensburg installiert. Die Parkplatzbelegung ist in Kürze über die App City Pilot abrufbar.
 

Eine Stadt und zwei Kreise im Norden Schleswig-Holsteins an der Grenze zu Dänemark wollen insgesamt 516 Bodensensoren und 35 Kamerasysteme installieren, um die örtliche Parkplatznutzung zu überwachen und Besucherströme zu messen. 

Das Projekt in der Stadt Flensburg und den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland gehört damit zu den Größten seiner Art in Deutschland.

Smarte Grenzregion zwischen den Meeren

Die offen verfügbaren Daten dienen dem Aufbau eines digitalen Parkraummanagements. Sie bilden gleichzeitig die Grundlage für den Aufbau eines digitalen Besucherlenkungssystems in der touristisch geprägten Region. Die Maßnahme ist Teil des Smart-City-Modellprojektes „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Förderbank KfW.

Am 7. Februar wurden die ersten 55 Bodensensoren auf einem Parkplatz in der Flensburger Innenstadt installiert. Der Ausbau der weiteren Standorte erfolgt in den kommenden Monaten. Neben der Stadt Flensburg werden in der Region an fünf weiteren Orten mit touristischen Hotspots Sensoren installiert, wie etwa am UNESCO-Weltkulturerbe Haithabu Danewerk im Kreis Schleswig- Flensburg oder in der Stadt Friedrichstadt in Nordfriesland.

Digitalisierung auch in kleinen Kommunen

„Wir freuen uns, dass wir mit dieser Maßnahme einen wichtigen Beitrag für die Kommunen und für die Entwicklung der Region leisten können. Wir bringen damit die Digitalisierung auch in kleine Kommunen und eröffnen ihnen mit den erhobenen Daten und der dahinterstehenden Datenplattform, die wir parallel dazu aufbauen, neue Nutzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bildet es die Basis, um Herausforderungen im Bereich Tourismus zu begegnen und Lösungen zu entwickeln“, sagt Malte Zinke, Geschäftsführer der Digitalagentur Smarte Grenzregion, die für die Umsetzung des Modellprojektes steht.

„Das Parkraumsensorikprojekt ist für ganz Deutschland interessant und allein durch seine Größe ein Referenzprojekt. Die Auswirkungen des Projektes gehen weit über die reine Parkraumüberwachung hinaus und umfassen Aspekte wie verbesserte städtische Mobilität und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Es spielt damit eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Region als ,Kommune der Zukunft‘“, sagt Matin Sekandari, Abteilungsleiter Smart City bei EBERO FAB, die den Ausbau in Flensburg verantwortet.

So funktioniert es:

Die Parkplatzsensoren werden am Boden der Parkplätze verklebt und die Belegung wird mitels Magnetfelderkennung gemessen. Dabei findet keinerlei Identifikation der Fahrzeuge statt. Die optischen Sensoren erfassen Bewegungen über ein Kamerasystem.

Auch hier ist sichergestellt, dass keinerlei Möglichkeit zur Identifikatio gegeben ist. Der Prozess ist zu 100 Prozent datenschutzkonform (DSGVO). Die Daten werden über ein so genanntes Gateway, eine Art Router, über Mobilfunk an eine Datenplattform zur Weiterverarbeitung der Daten übermitelt. Die Daten werden über ein Dashboard, also eine Oberfläche für eine App oder eine Website, offen für alle zugänglich gemacht.

Hintergrund

Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesprojektes „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung”, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWBS) und der Förderbank KfW.

Die Stadt Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland haben sich hier zusammengetan, um gemeinsam die Digitalisierung in der Region voranzubringen und um Lösungen umzusetzen, die den Alltag der Menschen erleichtern, die Lebensverhältnisse verbessern und die Region zukunftsfest machen. Für die Umsetzung wurde die Digitalagentur Smarte Grenzregion GmbH mit Sitz in Flensburg gegründet. Das Projekt läuft bis Ende 2026.