Smart City / Energy

Smarte Ideen für Parkraum, Wasserversorgung und Co.

Im Tecklenburger Land schafft die SWTE Netz mit der Funktechnologie LoRaWAN eine neue digitale Infrastruktur. Im ersten Schritt sind zwölf bis 15 Gateways geplant.
23.09.2019

Asset Manager Felix Schwerter zeigt, wie ein einzelnes Gateway aussieht. Das Gerät an sich ist etwa so groß wie ein DIN-A-4-Blatt und wird mit kleinen Antennen versehen.

Derzeit baut die SWTE Netz GmbH & Co. KG ein intelligentes Funknetz in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln auf. Tobias Koch, Geschäftsführer der Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, ist überzeugt: „Mit LoRaWAN geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, mit dem sich ganz unterschiedliche Aufgaben von der Parkraumbewirtschaftung bis zur Trinkwasserversorgung lösen lassen.“

Unbedenkliche Strahlung

Die wichtigsten Pfeiler in dieser LoRaWAN-Architektur sind sogenannte Gateways, die in allen sieben Stadtwerke-Kommunen aufgestellt werden. Die etwa DIN-A-4 großen Geräte empfangen mit ihren Antennen Signale von Sensoren, die – je nach späterer Anwendung – zum Beispiel auf Parkflächen, in Abfallbehältern oder Trinkwasserspeichern angebracht werden. „Im ersten Schritt benötigen wir etwa zwölf bis 15 Gateways“, erklärt Asset Manager Felix Schwerter, bei der SWTE Netz zuständig für das Projekt.

Sie werden auf verschiedenen kommunalen Gebäuden aufgestellt und senden von dort aus Funksignale im Frequenzbereich von 868 Megahertz. Die Strahlung, die von den Gateways ausgeht, ist dabei absolut unbedenklich. „Sie beträgt etwa ein Achtel von der eines haushaltsüblichen Routers“, erklärt Felix Schwerter.

Feedback per LoRaWAN

„Man kann mithilfe von LoRaWAN zum Beispiel die Luftqualität oder die Energieverbräuche von Gebäuden überwachen, die Bodenqualität prüfen, Kleinkläranlagen überwachen oder Füllstände von Regenrückhaltebecken messen“, nennt Felix Schwerter Möglichkeiten, die Technologie einzusetzen.

Das Funknetz taugt aber auch für ganz andere Anwendungen: zum Beispiel zum Betrieb von Feedback-Buttons in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen oder zur Personenzählung auf Großveranstaltungen. Mithilfe einer speziellen Software-Anwendung werden die Daten visualisiert. Der Nutzer kann per Mausklick einen Überblick über den Zustand der Sensoren erlangen, Werte überwachen oder Statistiken ermitteln.

Baustein digitaler Infrastruktur

Die Planungen für das Netzwerk sind weitestgehend abgeschlossen. Bis Ende Oktober sollen die einzelnen Gateways montiert und der Testbetrieb erfolgt sein, so dass der Funk voraussichtlich im November startklar ist. Neben den Stadtwerke-Kommunen hat auch der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land (WTL) Interesse an der Nutzung von LoRaWAN angemeldet. „Die Digitalisierung bringt perspektivisch viele neue Aufgaben in der öffentlichen Daseinsvorsorge mit sich“, sagt SWTE Netz-Geschäftsführer Tobias Koch. (sg)