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So wird KI fit für die kommunale Daseinsvorsorge

Welche Eigenschaften muss Künstliche Intelligenz erfüllen, damit es im Sinne der Daseinsvorsorge eingesetzt wird? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich eine Handreichung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister (Vitako).
14.05.2020

Vitako strebt ein "KI made in Germany" für die öffentliche Verwaltung an, das als Gegenstück zu Systemen, die außerhalb des deutschen Rechtsrahmens entstanden sind, stehen soll.

Vitako – die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister – beschreibt in einer Handreichung Ziele, Handlungsfelder und Probleme, vor denen Kommunen in Hinblick auf Künstliche Intelligenz (KI) stehen. Wichtig sei es, KI im Sinne der Daseinsvorsorge förderlich einzusetzen und Verwaltungsleistungen gegenüber Bürgern und Unternehmen auf diese Weise zu verbessern, so die Forderung.

Akzeptanz der Bürger ist wichtig

Im Mittelpunkt der aktuellen Vitako-Handreichung stehenAspekte, die sich vor allem um die spezifischen Belange eines KI-Einsatzes bei staatlichen und kommunalen Leistungen drehen. Es geht dabeium Fragen wie Datenhoheit und -souveränität, Transparenz, Normen und Standards sowie um die Kontrolle von Algorithmen. Auch spielt die Frage eine Rolle, welche Daten bei Data-Analytics/Data-Mining genutzt werden dürfen.

„Es ist zu erwarten, dass KI als Technologie ein wichtiger Bestandteil künftiger Verwaltungsleistungen sein wird“, ist sich Vitako-Geschäftsführer Ralf Resch sicher. „Dabei muss der Begriff allerdings kulturell positiv geprägt werden, um gerade im öffentlichen Sektor die notwendige Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger zu erlangen. Es gilt hier, vor allem Maßnahmen zum Schutz persönlicher Daten und Rechte des Einzelnen zu berücksichtigen.“ 

Mindeststandards und Transparenz

„Eine KI-Architektur für die öffentliche Verwaltung ist im Sinne der digitalen Transformation offen zu gestalten“, unterstreicht Yasmeen Babar, Leiterin der Vitako-Projektgruppe KI und Projektleiterin im Bereich Kommunale Digitalisierungslösungen beim kommunalen IT-Dienstleister Regio iT aus Aachen. „Dazu tragen Mindestqualitätsstandards sowie Transparenz  über Quellen, Struktur und Zweck der Datenverarbeitung bei. Es muss die Möglichkeit geben, eine "KI made in Germany" für die öffentliche Verwaltung zu entwickeln, als Gegenstück zu Systemen, die außerhalb des deutschen Rechtsrahmens entstanden  sind.

In Vitako sind mehr als 50 Rechenzentren, Software- und Serviceunternehmen mit über 13.100 Beschäftigten gebündelt. Insgesamt betreuen die Vitako-Mitgliedsunternehmen knapp 700.000 IT-Arbeitsplätze in mehr als 10.000 Kommunen und generieren einen jährlichen Umsatz von ca. 2,5 Milliarden Euro. (sg)