Smart City / Energy

Stadtwerke Bad Herrenalb digitalisieren ihr Verteilnetz

Die Stadtwerke statten 30 Prozent ihrer bestehenden Trafostationen mit smarter Stromnetzsensorik der EnBW-Geschäftseinheit Smight aus. Dies soll den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern.
06.10.2021

Der Einbau dauert pro Station weniger als eine Stunde und wurde vom eigenen Personal der Stadtwerke Bad Herrenalb durchgeführt. 

Für den kleinen Netzbetreiber im Landkreis Calw wird es nach eigenen Angaben zunehmend wichtiger zu wissen, wie es um die Last im Stromnetz steht. „Tatsächlich werden wir mit Wallbox-Anträgen überhäuft. Auch der Zuzug von jungen Familien, die auf E-Mobilität setzen, macht sich bemerkbar“, berichtet Frank Hamberger, Technische Führungskraft Strom bei Stadtwerke Bad Herrenalb GmbH „Um die mittel- bis langfristigen Effekte der E-Mobilität auf die Stromversorgung zu beurteilen, brauchen wir Daten aus dem Ortsnetz.“

Diese Informationen erhält der Netzbetreiber ab sofort aus Trafostationen, die mit Technik von Smight ausgestattet wurden. Die Lösung umfasst patentierte Sensorik, die an den Niederspannungskabeln die Stromstärke misst. Der Einbau dauert pro Station weniger als eine Stunde und wurde vom eigenen Personal durchgeführt. „Das System ist wirklich einfach in der Handhabung. Auch unsere älteren Trafostationen ließen sich problemlos und ohne zusätzliche Verkabelung aufrüsten“, erzählt Michael Walburger, Meister bei den Stadtwerken.
 

Datenbasierter Netzausbau

Die Messdaten werden aus der Trafostation mit Hilfe eines Gateways per Funk an eine IoT-Plattform übertragen. Um diesen Prozessschritt sowie die Überwachung der installierten Geräte kümmert sich Smight, sodass sich die Stadtwerke Bad Herrenalb auf die Nutzung der Daten für den Netzbetrieb konzentrieren können. Diese stehen dem Netzbetreiber grafisch aufbereitet, jederzeit abrufbar über ein Login-geschütztes Web-Portal zur Verfügung.

Bereits sechs Wochen nach Installation habe man fundierte Aussagen über den Zustand des Verteilnetzes in Bad Herrenalb treffen können. „Auf Grund der bisher vorliegenden Netzdaten sind wir davon ausgegangen, dass durch eine große Anzahl neuer Verbraucher in unserem Netz Engpässe entstehen könnten. Dies können wir nun besser beherrschen.“, sagt Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb und ergänzt: „Anhand der nun verfügbaren Messdaten von Smight können wir den Netzausbau viel präziser planen und dessen Wirksamkeit feststellen. Auch den Hochlauf der E-Mobilität haben wir nun genau im Blick und können so zielgerichtete Maßnahmen ableiten.“ (sg)