Smart City / Energy

Studie: Bis 2022 viermal mehr E-Ladestationen und Smart-Meter

Im Marktsegment Energie wachsen bei Smart Citys die Umsätze bis 2022 mit fast 20 Prozent besonders stark, ergibt eine Studie von Eco – Verband der Internetwirtschaft und der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
11.07.2018

Großes Interesse, geringe Zahlungsbereitschaft: Endverbraucher haben ein differenziertes Verhältnis zur Digitalisierung.

Im vergangenen Jahr lag das Umsatzvolumen für Energielösungen in Smart Citys bei rund 1,4 Milliarden Euro, bis 2022 soll es allein hier auf rund 3,5 Mrd. Euro steigen, sagt Harald A. Summa, Hauptgeschäftsführer des Eco – Verband der Internetwirtschaft. Sein Verband führte mit den Beratern von Arthur D. Little eine Studie zum deutschen Smart-City-Markt durch.

Größter Treiber im Segment Energie sei Smart Grid – die Digitalisierung des Stromnetzes. Derzeit liege der Anteil an Smart Metern bei unter 10 Prozent. Gemeint sind damit intelligente Messsyteme. Bis 2022 soll sich deren Anteil auf 35 Prozent vergrößern. "Im Smart Energy Market entfallen 60 Prozent der Umsätze auf Smart Grid. Hier profitieren die Anbieter heute schon von den gut ausgebauten LTE-Netzen", kommentierte Lars Riegel von Arthur D. Little die Ergebnisse der Studie.

Smart Street Lighting boomt

In Zukunft sollen Sensoren und Zähler noch effizienter an die 5G Infrastruktur angebunden werden. Von diesem Technologiesprung würden auch die anderen Smart-Energy Märkte wie Smart Gas (27 Prozent), Smart Water Management (15 Prozent), Smart Street Lighting und Electric Charging (zusammen zehn Prozent) profitieren.

In letzterem Bereich hat Riegel besonders Wachstum ausgemacht: Die Zahl elektrischer Ladestationen von heute knapp 7000 wird sich ihm zufolge auf fast 28 000 bis 2022 nahezu vervierfachen. Ebenfalls boome das Thema Smart Street Lighting. Einige "aggressive Anbieter", so Riegel, würden Kommunen die Infrastruktur vorfinanzieren und dann über die Energiekosteneinsparung der Städte refinanzieren. Dieses Modell sei besonders gefragt, da es die Umwelt schone und echte Kosteneinsparungen bringe.

Effiziente Rechenzentren sind ein Muss

Nötig sei aber auch, die Dateninfrastruktur dementsprechend auszubauen. Dabei gehe es nicht nur um den Mobilfunk- und Glasfaserausbau, sondern auch um hocheffiziente Rechenzentren und performante Internetaustauschknoten, deren Bedeutung für die digitale Transformation auch die Politik endlich anerkennen und entsprechende Strategien vorlegen müsse. (sg)