Smart City / Energy

Studie: Kommunale Plattformen gewinnen an Bedeutung

Das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge (Kowid) an der Universität Leipzig hat sich die (digitale) Zukunft der Daseinsvorsorge angeschaut. Im Zentrum stehe dabei vor allem die intelligente Nutzung von Daten.
01.11.2021

Die digitale Transformation in der Daseinsvorsorge hat durch die Corona-Pandemie einen Beschleunigungsprozess erfahren. (Symbolbild)

Welche Bereiche sind daseinsvorsorgerelevant für eine optimale Infrastrukturversorgung der Bürger? Unter anderem diese Frage analysiert eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge (Kowid) an der Universität Leipzig. Für die Studie wurden Experten und Entscheider aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung sowie öffentlichen und privaten Unternehmen und deren Verbände aus Deutschland und Österreich befragt, wie Kowid mitteilt.

Das Ergebnis der zweistufigen Tiefenbefragung zeige, dass zahlreiche Handlungsbereiche existieren: Etwa der des kommunalen Steuerungseinflusses in der Digitalisierung und Smart City, die Verbreiterung der Daseinsvorsorge durch Digitalisierung sowohl in urbanen Zentren als auch im ländlichen Raum, sowie das Verschwimmen der sektoralen Betrachtung der Daseinsvorsorge durch stärkere Sektorenkopplung. Im Rahmen der Studie werden zudem lösungsorientierte Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Beschleunigung durch Sektorenkopplung

Mit der Corona-Pandemie bekommt auch die Daseinsvorsorge und deren künftige Ausgestaltung neue Aufmerksamkeit, heißt es. In den vergangenen Jahren stand demnach die Diskussion "privat oder Staat" im Vordergrund, heute gehe es insbesondere darum, welche (Infrastruktur-)Leistungen künftig daseinsvorsorgerelevant sind.

Durch gesellschaftlichen und technologischen Wandel ergeben sich neue Herausforderungen, gleichzeitig eröffnen sich auch Chancen für den ländlichen Raum ("Smart Region" oder "Smart Country"). Diese liegen einerseits im Verschwimmen der ursprünglich sehr sektoralen Ausrichtung der Daseinsvorsorge, welche durch die Digitalisierung und der darauf basierenden Sektorenkopplung beschleunigt wird.

Daten managen und nutzen

Hierbei rücke damit die intelligente Nutzung der aus dem Betrieb der kommunalen Infrastruktur gewonnenen Daten und deren Vernetzung mit weiteren, insbesondere städtischen Bereichen in den Fokus. Diese Daten zu managen, zu nutzen und auch zu schützen, um den Wert der städtischen Infrastrukturen zu erhalten und auszubauen, wird in Zukunft zentral.

Vor diesem Hintergrund gewinnt der Aufbau von eigenen kommunalen Plattformen, die Produzenten, Lieferanten und Verbraucher auf der lokalen oder regionalen Ebene zusammenbringen, an Bedeutung. Derartige Bottom-up-Prozesse helfen, die digitale Transformation in der Daseinsvorsorge gezielt voranzutreiben und dabei gleichzeitig auch die kommunale Ebene zu stärken und Lösungen zur Verknüpfung verschiedener Aufgabenfelder sowie öffentlicher und privater Dienstleistungen zu entwickeln.

Kooperation mit Stadtwerken

Die Delphi-Studie des Owid analysiert diese Thematik und entwickelt auf Basis renommierter Expertenmeinungen ein Zukunftsbild, welche Herausforderungen bestehen und wie diesen begegnet werden kann. Die Studie wurde in Kooperation mit 8KU, Baker Tilly, DZ HYP, NRW.BANK, RheinEnergie, Stadtwerke Leipzig, Stadtwerke Düsseldorf, WSW Stadtwerke Wuppertal und VNG durchgeführt. (jk)

Die Studie ist über die Websites kostenlos verfügbar.