Smart City / Energy

Test-Umgebung für interoperable Anwendungen des intelligenten Messsystems

PPC und EnQS starten gemeinsame Test-Umgebung. Im Fokus stehen Tests beliebiger Geräte und Mehrwertanwendungen in der Infrastruktur der intelligenten Messsysteme mit herstellerspezifischen Backends.
12.09.2023

"Als Hersteller von Smart-Meter-Gateways und CLS-Geräten bringen wir einen zentralen und sicheren Ankerpunkt für die Kommunikation zwischen Gebäude, Backendsystemen und Energiewirtschaft ein", erklärte PPC seine Motivation für das Testlabor. Und weiter: "Kommunikationsinfrastruktur ist aber kein Selbstzweck, sondern nur so gut, wie ihre Schnittstellen und ihre Einbindung in die umliegenden Systeme den Zugang ermöglichen. Daher besitzt Interoperabilität bei PPC schon immer einen sehr hohen Stellenwert."

Ein Höchstmaß an Interoperabilität ist entscheidend, um einer breiten Anwenderzahl die Möglichkeiten von intelligenten Messsystemen (iMSys) zugänglich zu machen. Daher haben PPC und EnQS eine Testumgebung aufgebaut, in der Anwendungshersteller die iMSys-Tauglichkeit und Interoperabilität ihrer Lösungen verproben können.
 

Mangelnde Erfahrungswerte bei Kommunikation mit und über das iMSys

Die Anwendungsfelder von heute, morgen und übermorgen – ob im Bereich des Submeterings, der E-Mobilität oder des Energiemanagements – brauchen einen einfachen und dennoch sicheren Zugang zu den Daten der Energiewirtschaft. Diese Aufgabe übernimmt schon heute das intelligente Messsystem (iMSys) mit der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierten Sicherheit für die Smart Meter Gateways (SMGW).

Vielen Anwendern fehlt es in diesem neuen Umfeld allerdings noch an Erfahrungswerten in der Kommunikation mit und über das iMSys zu den eigenen Anwendungen, ist die Erfahrung von PPC. Als Experte für Interoperabilitätstests an Energiemanagementsystemen hat das Unternehmen EnQS daher seine Testumgebung für Hardware- und Softwarefunktionstests rund um iMSys weiter ausgebaut.

Ziel: Höchstmaß an Interoperabilität

Die Mannheimer PPC AG will den Aufbau mit Erfahrungen zu Komponenten und Betrieb des intelligenten Messsystems stützen. Im Fokus stehen Tests zur Überprüfung der Datenübermittlung beliebiger Geräte und Anwendungen über die iMSys-Infrastruktur zu herstellerspezifischen Backends und die sichere Übermittlung energiewirtschaftlicher Daten wie Steuerbefehle und Sollwertvorgaben über den CLS-Kanal.

Entscheidend dabei sei, in der Testumgebung ein Höchstmaß an standardbasierter Interoperabilität auszugestalten. So sei gewährleistet, dass allen Anwendern ein Zugang zum intelligenten Messsystem ermöglicht wird, der nicht von proprietären Lösungen oder inkompatiblen Prozessen gebremst wird, heißt es in der Pressemitteilung dazu.

Neutraler Blick von außen

Darüber hinaus bildet die Testumgebung so bestmöglich die Realität der zukünftigen Energiewelt ab, in der ebenfalls verschiedenste Branchen und Produkte unterschiedlichster Hersteller nahtlos ineinandergreifen werden. Die Testumgebung der EnQS soll zusätzlich ein hohes Maß an Objektivität bei der standardisierten Qualitätsbewertung von getesteten Produkten und Prozessketten gewährleisten.

Der neutrale Blick von außen gebe wertvolles, qualitativ hochwertiges Produktfeedback nicht nur für Hardware-Hersteller, sondern gerade auch für jene Produktpartner, die ihre Mehrwertdienste und Anwendungen erproben oder weiterentwickeln wollen.

Fokusthemen

In den bisherigen Projekten standen Systeme aus den Bereichen Submetering, private Ladeinfrastruktur und Heimenergiemanagement im Fokus der Zusammenarbeit. Dieses Spektrum soll für die Zukunft um weitere Geräte und Protokolle anderer Hersteller erweitert werden. Zum einen soll die Steuerung im Energiesystem weiter vertieft werden und zum anderen sollen Themen rund um den Wärmesektor, der Verkehrswende und dem Multispartenmetering ein erhöhtes Augenmerk zu Gute kommen.

Diese Testumgebung wurde bereits in einigen Projekten erfolgreich verprobt, heißt es weiter. Anbieter von Mehrspartenmetering haben ihre Lösungen hier integrieren lassen, mehrere EMS-Hersteller haben Software- oder Hardwarekomponenten über CLS an das iMSys angebunden. Hersteller von Wallboxes, Wechselrichtern oder Wärmepumpen konnten über bereits im Gerät umgesetzte CLS-Software Module mit dem iMSys interagieren und so bereits die Interoperabilitätsanforderungen der kommenden BSI-Richtlinie TR 03109-5 testweise umsetzen.

Nun soll die Förderung der Interoperabilität die Weichen für eine volldigitalisierte Immobilie der Zukunft und ein aktives Management der Flexibilitätspotentiale in der Sektorenkopplung stellen.

Interoperabilität als Baustein zum Erfolg

„Interoperabilität ist der essentielle Baustein für den Erfolg intelligenter Messsysteme in der Praxis insbesondere im Zusammenspiel mit Energiemanagementsystemen“, betont Birger Becker, Gründer von EnQS. „Dabei liefern iMSys Messdaten der ohnehin schon verbauten Messeinrichtungen und stellen über den standardisierten CLS-Kanal einen sicheren Kanal ins Backend zur Verfügung. Deshalb entwickeln wir im EnQS Testlab gemeinsam mit unseren Partnern funktionale Lösungen und stellen dabei die Praxistauglichkeit sowie die Interoperabilität sicher.“ (sg)